Die zweite Ausgabe der „Wupper Nachrichten” nach dem Brandanschlag von Solingen befasst sich mit weiteren versuchten echten Anschlägen und galoppierenden Ängsten in der Region. In einem weiteren Artikel beschäftigt sich die Zeitung mit dem lange geleugneten Nazi-Hintergrund des Mordanschlags in der Unteren Wernerstraße.
Die Zeitung belegt gut die aufgeheizte Atmosphäre in den Städten des Ruhrgebietes und in Wuppertal in der Zeit nach dem Anschlag, die zwischen Hysterie, großer Entschlossenheit und Aktivismus schwankte. Drei Wochen nach der Tat hatten sich – nach weiteren versuchten Brandstiftungen auch in Wuppertal – erste Nachbarschaftskomitees gegründet, viele Gerüchte und Warnungen machten die Runde.
Auch in Hattingen brannte nur wenige Tage nach Solingen das Haus einer türkischen Familie. Der Fall sollte Öffentlichkeit und Behörden noch lange beschäftigen – wurden doch, analog zur NSU-Mordserie, nach kurzer Zeit die Opfer selber zu Verdächtigen. Im Verfahren gegen die Mutter gab es schließlich beim Essener Landgericht einen Freispruch. Die wahren Täter wurden nie ermittelt. Einen weiteren Artikel der „Wupper Nachrichten” zum Brand in Hattingen gab es im August 1993, den wir zu einem späteren Zeitpunkt ins Dossier aufnehmen.
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