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Begegnung und Buchvorstellung
mit Jacob Friedman
10. November 2014 • 19:00 - 21:30
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Erinnerungen des Auschwitz-Überlebenden und Wuppertaler Zwangsarbeiters Jacob Friedman.
Gespräch mit Jacob Friedman via Skype aus Rischon Lezion (Israel)
Gespräch mit Familienangehörigen von Jacob Friedman
Lesung mit Olaf Reitz, Jiddische Lieder mit Roswita Dasch
„Manchmal wird ein bestimmtes Ereignis, das zunächst wie eine unscheinbare und flüchtige Episode wirkt, im Nachhinein nicht nur zu einem wichtigen Teil unseres Lebenslaufs, sondern gar zum entscheidenden Wendepunkt des Lebens.
Ich kann dieses ganz klar über die Zeit sagen, in der ich als Gefangener in Wuppertal gearbeitet habe. Diese Zeit hat mir bestimmt das Leben gerettet.“ (Jacob Friedman)
Jacob Friedman, Jahrgang 1926, wuchs in einer jüdischen Familie in Lwów auf. Nach dem Einmarsch der deutschen Truppen gab er sich als nichtjüdischer Ukrainer aus, um den Morden der Einsatzgruppen zu entgehen. Jacob Friedman wurde zur Zwangsarbeit nach Wuppertal deportiert, wo er bei der Reichsbahn arbeiten musste. Als man entdeckte, dass er Jude war, wurde er verhaftet und verbrachte einige Monate im Wuppertaler Polizeigefängnis. Später wurde er in das KZ Majdanek verschubt, dann nach Auschwitz -Monowitz, wo er für die IG Farben arbeitete.
Seine letzten Leidensstationen waren das KZ Sachsenhausen und der „Todesmarsch“ kurz vor der Befreiung. 1947 entschloss sich Jacob Friedman zur Auswanderung nach Israel. Gemeinsam mit anderen jungen Juden durchquerte er das zerstörte Europa und erreichte Italien. Von Italien aus organisierte die jüdische Fluchthilfeorganisation „Bricha” illegale Passagen nach Palästina. Seine Schiffs-reise endete aber zunächst in einem britischen Internierungslager auf Zypern.
Erst nach Monaten konnte Jacob Friedman nach Israel einreisen. Er schloss sich der „Palmach” an und kämpfte im israelischen
Unabhängigkeitskrieg. Heute lebt er in Rischon Lezion in Israel.
Wir haben kurzfristig das Programm des Abends ändern müssen. Leider fühlt sich Jacob Friedman zurzeit zu schwach für die lange Reise und kann wahrscheinlich nicht persönlich zur Präsentation seines Buches nach Wuppertal kommen. Wir sind daher glücklich, dass wir Roswita Dasch und Olaf Reitz kurzfristig dazu gewinnen konnten, der Buchvorstellung einen angemessenen Rahmen zu geben. Stellvertretend für Jacob Friedman werden seine Familienangehörigen seine Lebens-erinnerungen präsentieren. Wenn Jacob Friedman tatsächlich nicht zur Veranstaltung kommen kann, werden wir uns darum bemühen, ein Gespräch via Skype mit ihm zu führen.
Veranstalter: Verein zur Erforschung der sozialen Bewegungen im Wuppertal e.V. in Kooperation und mit Unterstützung von: Bethe-Stiftung, Citykirche W’tal-Elberfeld, Rosa Luxemburg Stiftung NRW, Stiftung Oetelshoven, Stiftung EVZ.
Jacob Friedman hat 2009 in dem Buch „Das Unfassbare” seine Geschichte verarbeitet, das wir jetzt auch in deutscher Sprache präsentieren können.
Ab 10. November 2014 im Buchhandel: Jacob Friedman: Das Unfassbare. Meine Erlebnisse im Zweiten Weltkrieg