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Solidarität mit Kurdistan
Andrea Wolf „Ronahî” – Lesung
1. November 2014 • 20:00 - 22:00
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Zum Abschluss des internationalen Aktionstages für Kobanê und im Nachgang des 16.Jahrestages ihrer Ermordung veranstaltet das so_ko_wpt einen Infoabend mit Lesung zu Andrea Wolf, "Ronahî". Eingeladen ist ein Weggefährte Andrea Wolfs. Gelesen wird aus dem inzwischen leider vergriffenen Buch "Im Dschungel der Städte, in den Bergen Kurdistans ... Leben und Kampf von Andrea Wolf" (Selbstverlag, 1999). Im Anschluss besteht die Möglichkeit zur Diskussion.
Andrea Wolf war viele Jahre aktiver Bestandteil der radikalen Linken in der Bundesrepublik der achtziger und neunziger Jahre, bevor sie infolge eines eingeleiteten 129er-Verfahrens und der Gesamtsituation der militanten Linken im wiedervereinigten Deutschland in die kurdischen Berge ging, um als Kämpferin des Freien Frauenverband Kurdistans (YAJK) im Rahmen der PKK internationale Solidarität zu zeigen.
Am 23. Oktober 1998 wurde Andrea gemeinsam mit mindestens 24 weiteren Kämpferinnen der kurdischen Guerilla in den Bergen Kurdistans bei einem Massaker ermordet. Sie wurde mit mindestens zwei weiteren Kämpferinnen lebend gefangen genommen, verhört und zu Tode gefoltert, anschließend wurden ihre Leichen weiter misshandelt und verstümmelt. Zu Andrea und den bis zu 41 Menschen, die vom 22. bis 24. Oktober in den Bergen von Catak ermordet wurden, kommen tausende und tausende weitere gefolterte, verschwundene und ermordete Menschen dazu, die in den letzten 30 Jahren in der Türkei und in Kurdistan von der türkischen Armee getötet wurden.
„Ich würde mir wünschen, dass es in den Metropolen Bewegungen gäbe, die diesen Krieg angreifen, unmöglich machen. Einfach den Nachschub kappen. Ich weiß, es ist angesichts des Zustands in den Metropolen utopisch. Auch auf längere Sicht wird es so bleiben. Schade, das wäre was. Eine militante Bewegung, die die Kriegsmaschine lahmlegt.“
Diese Sätze schrieb Andrea Wolf / Ronahi am 1. Mai 1997 in den Bergen Kurdistans. Ihr Wunsch ging nicht mehr in Erfüllung in jenen 1990er Jahren, in denen sich die neoliberale Ideologie vom angeblichen Ende der Geschichte und einer angeblichen Zukunft in Frieden und voller Menschenrechte bleiern über die Metropolen gelegt hatte. Aber er ist heute aktueller denn je. (Quelle: libertad.de)
In Kurdistan wird Andrea Wolf bis heute als solidarische Genossin und gefallene Kämpferin verehrt. 2013 wurde das "Ronahî ?ehitli?"-Mahnmal errichtet, das den Toten des 23.Oktober 1998 gewidmet ist und ihren Namen trägt.
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