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2. Frauen-Flüchtlingskonferenz
der Karawane in Frankfurt

20. Juni 2014 - 22. Juni 2014

Aufruf zur zweiten Frauen-Flücht­lings­kon­fe­renz der Karawane für die Rechte der Flücht­linge und Migran­tInnen, die in diesem Jahr in Frank­furt statt­finden wird. Weitere Infos, z.B. zum genauen Ort der Konfe­renz, gibt es recht­zeitig auf der Website der Karawane. Wir dokumen­tieren hier den Aufruf. (Mehrspra­chige Versionen unten)

Gemeinsam gegen Isola­tion ! Für ein solida­ri­sches Leben in Freiheit und Selbst­be­stim­mung

Liebe Freun­dinnen und Schwes­tern, letztes Jahr haben wir die Isola­tion gebro­chen und die erste KARAWANE Flücht­lings­frau­en­kon­fe­renz in Hamburg 2013 organi­siert. An dieser Konfe­renz haben vorwie­gend Frauen aus den entle­gensten Isola­ti­ons­la­gern für Flücht­linge in Deutsch­land, Migran­tinnen sowie in Europa geborene Schwes­tern teilge­nommen. In den drei Tagen der Zusam­men­kunft haben wir viel über unsere gemein­samen Probleme im Exil erfahren und uns ausge­tauscht. Die Konfe­renz war ein Ort von Solida­rität und Kraft. Inspi­riert durch die Konfe­renz wurde entschieden, im Vorfeld des Inter­na­tio­nalen Flücht­lings­tri­bu­nals gegen die BRD eine Demons­tra­tion der Frauen zu organi­sieren und unsere Klagen gegen die BRD auf dem Tribunal in einem geson­derten Block hervor­zu­bringen.

Seitdem treffen wir uns regel­mäßig bei den bundes­weiten Treffen der KARAWANE für die Rechte der Flücht­linge und Migrann­tInnen und darüber hinaus dort, wo die Freun­dinnen leben müssen. Unter­schied­liche Treffen fanden bereits in Augsburg, Biele­feld und Wuppertal statt und weitere werden bis zur Konfe­renz organi­siert. Bis zur Konfe­renz und dort wollen wir darüber disku­tieren, wie wir uns stärker organi­sieren und vertei­digen können.

Denn egal wo wir sind, werden unsere Lebens­räume einge­engt und uns die Lebens­grund­lagen und Rechte wegge­nommen. Verlassen wir aufgrund der Kriege, Elend und Armut unsere Länder, um vielleicht auch für unsere zurück­ge­las­senen Kinder eine Zukunft zu organi­sieren, erleben wirnicht nur unter­wegs Gewalt, sondern auch hier in Deutsch­land.

Wir wollen speziell diese Konfe­renz in Frank­furt organi­sieren, weil dort unsere Schwester Christy Omordion Schwun­deck von der Polizei auf dem Amt erschossen worden ist. Sie war nicht die erste Frau, die hier in Deutsch­land ermordet wurde. Bereits N’deye Mareame Sarr wurde 2001 in Aschaf­fen­burg von der Polizei erschossen. Wir vergessen nicht die Schwes­tern, die im Bremer Polizei­ge­wahrsam verge­wal­tigt und anschlie­ßend abgeschoben wurden.

Aber die Gewalt spüren wir nicht nur an unseren eigenen Körper, sondern auch an unseren Kindern, bei Abschie­bungen, bei Ernied­ri­gungen im Lager oder auch dadurch, dass sie in unseren Händen sterben müssen, weil ihnen die notwen­dige Gesund­heits­ver­sor­gung, wie vor kurzem in Nieder­sachsen, verwei­gert wird. Unser Leben wird ständig bedroht, aber wir kämpfen jeden Tag, um zu überleben. Jede von uns, die im Isola­ti­ons­lager ist, kämpft jeden Tag gegen die drohende Abschie­bung und die rassis­ti­schen Ausgren­zungen. Wir kämpfen auch jeden Tag für das Wohl unsere Kinder, die wir zurück­lassen mussten, oder die hier mit uns in den Isola­ti­ons­la­gern ausharren müssen. Diese Kraft, die uns am Leben erhält, wollen wir bei der nächsten Konfe­renz in Frank­furt nutzen, um gemeinsam langfris­tige solida­ri­sche Struk­turen für unser­ebei­gene Vertei­di­gung zu schaffen, lokal und überre­gional.

Kommt zahlreich und lasst uns den Kampf, den wir letztes Jahr gemeinsam begonnen haben, weiter­ge­stalten.

Das vorläu­fige Programm der Konfe­renz ist :

Freitag, 20. Juni 2014 Demons­tra­tion im Gedenken an Christy Omordion Schwun­deck

Samstag, 21. Juni 2014 Vormittag : Input­bei­träge zu Kampf im Herkunfts­land, Frauen­spe­zi­fi­sche Flucht­gründe, Kinder im Herkunfts­land ; Nachmittag : Warum ist Selbst­or­ga­ni­sie­rung notwendig ? Anschlie­ßend Kultur­pro­gramm

Sonntag, 22. Juni 2014 Wie stärken wir unsere Frauen­kämpfe ?

Falls ihr euch an der Vorbe­rei­tung und Organi­sie­rung der Konfe­renz betei­ligen wollt, kontak­tiert uns (E-Mail im Artikel­kopf).

Organi­sa­to­ri­sches

Die Karawane Flücht­lings­frau­en­kon­fe­renz wird von uns selbst organi­siert. Das heißt, Freun­dinnen und Freunde unter­stützen uns, indem wir uns gemeinsam um Räumlichkei-ten, Schlaf­plätze, Essen, Kinder­be­treuung, Überset­zungen kümmern.

Die Konfe­renz richtet sich in erster Linie an Flücht­lings­frauen. Es geht auf der Konfe­renz um ihre Inter­essen und ihren Austausch. Die Konfe­renz ist offen für Frauen, die an dem Thema inter­es­siert sind und gerne als Zuhöre­rinnen teilnehmen möchten.

Schlaf­plätze : Wir werden alle gemeinsam in einer Turnhalle schlafen. Dort wird es Duschen und Toiletten geben.

Essen : Wie im letzten Jahr unter­stützen uns auch dieses Jahr Männer aus der Karawane und von anderen Organi­sa­tionen bei der Essens­zu­be­rei­tung.

Kinder­be­treuung : Es wird auch in diesem Jahr wieder eine Kinder­be­treuung geben.

Anreise : Bitte reist nur mit „Quer-durch‚s-Land-Tickets“ oder Wochen­end­ti­ckets an. Wir haben Spenden, die wir für die Erstat­tung dieser Fahrt­kosten nut-zen können. Wir können keine anderen Tickets bezahlen. Wir bitten um Verständnis, dass wir vorrangig die Tickets der Freun­dinnen und Schwes­tern aus den Flücht­lings­la­gern bezahlen können.

Anmel­dung : Bitte schreibt, wieviel Kinder ihr mitbringt und welche Überset­zung ihr benötigt.

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Details

Beginn:
20. Juni 2014
Ende:
22. Juni 2014
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