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Politisch-literarischer Sonntag :
Bini Adamczak liest
24. November 2013 • 15:00 - 17:30
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... dass endlich alles anders wird! Die Stiftung W. präsentiert Politisch-literarische Sonntage bei Kaffee und Gebäck vom 24. November bis zum 15. Dezember 2013:
Das Erzählen von Geschichten zählt seit jeher zu den Formen, in denen wir uns mit uns selbst, unseren sozialen Beziehungen und der Welt, in der wir leben, auseinandersetzen. Dabei können Geschichten vergnüglich und unterhaltsam sein und uns die Zeit auf angenehme Art und Weise vertreiben – zugleich jedoch entwerfen wir uns beim Geschichtenerzählen wie beim Zuhören und Lesen stets selbst. Wir deuten und verhandeln, wer wir sind, wie wir leben und wie wir leben wollen.Die Vorweihnachtszeit scheint uns geeignet, inmitten von Krise, Hektik und Konsum eine kleine Atempause einzulegen und uns vom Zustand der Welt erzählen zu lassen – und davon, wie sie sein könnte. Dazu haben wir verschiedene bekannte und weniger bekannte Autor*innen zu sonntäglichen Lesungen eingeladen. Gemeinsam ist ihnen, dass sie Geschichten vom rebellischen Begehren nach einer anderen Welt erzählen. Dass sie uns anregen, das angeblich Naturgegebene und Normale radikal in Frage zu stellen – weil es so, wie es ist, nicht länger bleiben kann. Dass sie dem Bestimmt ein Vielleicht entgegensetzen, damit wir uns gegenseitig anstecken mit unserer Lust auf Widerstand, Ungehorsam und Bewegung. Wir lassen uns Geschichten erzählen von alten und von neuen Kämpfen, von Veränderungen mit und auch ohne Modell. Geschichten vom »Wir wollen alles anders!« und vom »Und zwar sofort!« – damit die wohlverdiente Atempause nicht irgendwann zum Atemstillstand führt.
1. Bini Adamczak liest zu den Loops von Djay Sandy-Dandy aus ihrem Essay
Kommunismus – Kleine Geschichte, wie endlich alles anders wird
Wie lässt es sich über zwanzig Jahre nach dem Ende des »realexistierenden Sozialismus« über Kommunismus schreiben, ohne der Lächerlichkeit eines ohnmächtigen Pathos zu verfallen? Es bedarf einer kinderleichten Sprache, um ein kommunistisches Begehren zu erfinden: »Den Kommunismus machen: das kann ja wohl nicht so schwer sein!« Die Autorin beschreibt, wie das alles gekommen ist mit dem Kapitalismus, und warum es vielen Menschen damit nun aber wirklich reicht. Allein schon deswegen, weil Abwechslung sein muss. Eine Erzählung zwischen Kinderbuch und theoretischem Essay, zwischen Literatur und historischem Abriss – und irgendwie keines von allem.
Bini Adamczaks kleine Geschichte des Kommunismus ist für alle da. Für Einsteigerinnen und für solche, die schon immer an diesem verflixten Fetischkapitel verzweifelt sind. Für Artisten der Negation, praktische Kritikerinnen und jene, denen das falsche Ganze einfach als zu farblos erscheint. Gänzlich unzeitgemäß erscheint so der Kommunismus als das wunderlich Einfache und Schöne. Ein Begehren wird laut: dass endlich alles anders wird!
Bini Adamczak wohnt in Berlin-Kreuzberg, arbeitet meist als Autorin und dann meist zu den Themen Kommunismus und queere Sexualität. Tanja Kämper ist fast arbeitslose Künstlerin und daher Burritoproduzentin. Als Djay Sandy-Dandy legt sie Melodien auf.