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Die autoritäre Revolte

13. Dezember 2017 • 19:00 - 22:00

Kulturkampf von rechts - „Die autoritäre Revolte“ mit dem Historiker und Publizisten Volker Weiß.

Volker Weiß Buch "Die autoritäre Revolte. Die Neue Rechte und der Untergang des Abendlandes" ist eine sehr klare, kühle, sachliche Beschreibung der neurechten Vorstellungen, ihrer historischen Vorbilder und internationalen Verknüpfungen.

Weiß belegt die gedanklichen Wahlverwandtschaften zu den Vordenkern und Köpfe der Nazizeit. Er weist geschichtsvergessene Denkfehler nach. Er zeigt, dass Traditionen hochgehalten werden, die es teils nie gegeben hat. Der Historiker durchkämmt die befreundeten und verfeindeten Netzwerke der Neuen Rechten und beschreibt eine trübe Melange: aus Journalisten und Publizisten von Junger Freiheit und compact, aus der Straßenfraktionen rund um Pegida, aus offenen Neonazis, aus Politikern von AfD und NPD, aus den Schleusenöffnern wie Thilo Sarrazin, aus Intellektuellen rund um den Verleger Götz Kubitschek, der ihnen allen eine Aura der Bildung verpassen will. Sie alle eint laut Weiß ein "heroisch-maskulines“ Weltbild, gepaart mit Frauenverachtung und Homophobie". Ihr Feind sei jede Liberalität. Ihr Ziel: eine autoritäre Revolte gegen 1968.

Die liberale Demokratie hat in der Neuen Rechten einen gefährlichen Gegner, das ist nach der Lektüre dieses Buches klar. Dieser Gegner ist weniger aus eigener Stärke erwachsen, sondern aus der Schwäche der Mitte und der Linken. Deshalb fordert Weiß am Ende eine kämpferische, feindliche Auseinandersetzung mit der Neuen Rechten. Die wahre Gefahr sei das "Schweigen in der Komfortzone". Und das Abendland? Es wird wohl auch künftig nicht untergehen, sondern als Kampfbegriff immer neu erfunden.

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Details

Datum:
13. Dezember 2017
Zeit:
19:00 - 22:00
Veranstaltungkategorie:

Veranstaltungsort

Die Börse
Wolkenburg 100
Wuppertal,
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Veranstalter

Politische Bildung in der börse
Arbeit und Leben Wuppertal/Hagen/Solingen