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Die „unbekannte Internationale„
Vortrag in Dortmund

2. August 2014 • 19:00 - 22:00

Veranstaltung im Rahmen der Reihe "Heute wie vor 100 Jahren – Krieg dem Krieg! Für die soziale Revolution!" einige Gruppen aus der Föderation deutschsprachiger Anarchist*innen und der Anarchistischen Föderation Rhein/Ruhr.

Anarchistischer und Syndikalistischer Widerstand gegen den 1. Weltkrieg Vortrag mit einem Sprecher des Instituts für Syndikalismusforschung (Bremen). Viel zu wenig bekannt sind die Aktivitäten anarchistischer und syndikalistischer Arbeiter und Gruppen gegen den 1. Weltkrieg. In zahlreichen Ländern gab es von ihnen getragenen Widerstand, der von Straßendemonstrationen bis hin zur Kriegsdienstverweigerung reichte. Den anti-autoritären Arbeitern war bewusst, dass sie in einem Krieg der Reichen für deren Profitinteressen töten und sterben sollten. Sie waren zudem überzeugte Internationalisten und wussten, dass sie mit dem Leben der ausgebeuteten und unterdrückten Arbeiter aller Länder mehr verband, als mit ihrem heimatlichen Bürgertum, den Militaristen, Nationalisten, Geistlichen und Kapitalisten.

 

Über die Veranstaltungsreihe (Quelle: krieg-dem-krieg.fda-ifa.org)

In einem gemeinsamen Projekt arbeiteten seit 2012 Forscher aus der internationalen syndikalistischen und anarchistischen Bewegung an einer (wohl erstmaligen) Untersuchung und Vorstellung des anarchistischen und syndikalistischen Widerstandes für die Zeit von 1914 bis 1918. Im Vortrag werden einige ausgewählte Ereignisse aus verschiedenen Ländern, darunter Italien, Neuseeland und Rumänien, vorgestellt. Eine „unbekannte Internationale“ wird sichtbar, die ohne festgefügte Organisation auf prinzipieller Übereinstimmung in der Ablehnung von Militarismus, Kapitalismus und Staat basierte und in Klassensolidarität und Internationalismus verbunden war.

2014, Hundert Jahre nach dem Beginn des 1. Weltkriegs veranstaltet die Internationale der Anarchistischen Föderationen eine Kampagne zum Thema Krieg und Militarismus. Einige Gruppen aus der Föderation deutschsprachiger Anarchist*innen und der Anarchistischen Föderation Rhein/Ruhr haben das Thema aufgegriffen und führen mit weiteren Gruppen lokale Aktionen und Veranstaltungen zu dem Thema durch. Grund dafür gibt es genug. Sei es die wachsende Militarisierung in der Gesellschaft oder die andauernden Kriege die für viele Menschen auf der Welt zum alltäglichen Leid gehören.

Aufruf: Heute wie vor 100 Jahren:
Krieg dem Krieg! Für die soziale Revolution!

Am 28. Juli jährt sich der Beginn des ersten Weltkrieges zum hundertsten Mal, am 1. August der Eintritt von Deutschland in diesen. Bereits seit Anfang des Jahres zeigt sich ein erhöhtes mediales und gesellschaftliches Interesse am ersten Weltkrieg. Leider beschränkt sich die Berichterstattung jedoch oft auf den Verlauf des Krieges und eine oberflächliche Aufarbeitung der Ursachen. Bis heute gesellschaftlich als unbequem empfundene Ursachen für Krieg werden gar nicht oder nur unzureichend diskutiert. Dabei gibt es in jedem Krieg auch Menschen, Systeme und Ideologien, die durch ihn profitieren und die daher den Ruf zu den Waffen begrüßen und unterstützen. Seien es nationalistische und chauvinistische Großmachtphantasien in Bevölkerung oder Regierung, die profitorientierte Rüstungsindustrie oder der Staat der auf das Erreichen bestimmter geopolitischer Ziele oder eine ordnende Funktion nach Innen abzielt. Im Jahr 2014 sind viele dieser Zusammenhänge noch lange nicht verschwunden, obwohl die Gesellschaft oft denken möchte, dass diese Vergangenheit unendlich weit weg ist. Heute werden diese Ziele weniger offen nach außen kommuniziert und vorsichtiger und diplomatischer dargestellt, wenn nicht gar als Entwicklungshilfe verkauft.

Natürlich dürfen die Fortschritte seit 1914 und 1939 nicht geleugnet werden, trotzdem treiben in diesen Tagen, da wir uns mit einem zunehmenden Ausbau der Kompetenzen der Bundeswehr und den massiven deutschen Waffenexporten konfrontiert sehen, die Aushängeschilder unserer ‘repräsentativen Demokratie’ den Prozess der schleichenden Militarisierung im Kontext einer geänderten Kriegsführung und im Bewusstsein um “deutsche Verantwortung” voran. Sie tun damit ihren Teil, das Ideal einer Welt ohne Militär und Krieg in noch weitere Ferne rücken Ferne zu lassen.

Militär steht mit seinen hierarchischen Strukturen und in seiner Funktion der befreiten Gesellschaft grundsätzlich entgegen. Um unsere radikalen antimilitaristischen Inhalte in den breiten öffentlichen Diskurs einzubringen haben wir uns mit verschiedenen anarchistischen Gruppen in einem Bündnis organisiert, dass ab dem ersten Augustwochenende an verschiedenen Orten in Deutschland Aktionen durchführen wird und Genoss*innen dazu aufruft sich an unseren Aktionen oder mit eigenen zu beteiligen!

Wir wollen diesen Jahrestag zum Anlass nehmen deutlich zu zeigen, dass die Grundlage für große Kriege auch heute noch in unserem System verankert ist und dass die Kriege, die in einer globalisierten Gesellschaft heute stattfinden, in einem größeren Zusammenhang zu unserem eigenen Leben stehen, als wir es uns als Menschen die in Mitteleuropa 2014 leben oft eingestehen möchten. Stichwörter hierzu sind der Friedensnobelpreis für die EU, die NATO und die Rolle Deutschlands in der weltweiten Kriegsführung und -ermöglichung in Form von Rüstungsexport, Logistik, Ausbildung.

Wir, als Anarchist*innen, werden weiter gegen jede Form von Militarismus, Nationalismus und Kapitalismus kämpfen. Wir wollen Aufklären und für die Thematik sensiblisieren, die Passivität ein Stück weit aufbrechen und wie immer unbequem bleiben. Wir wollen aufzeigen, dass unsere Idee von einer herrschaftsfreien Gesellschaft und unsere radikale Kritik die wichtigsten Schritte zur Vermeidung von Kriegen beinhaltet: Der Abbau von sozialen Ungleichheiten, der nach unserer Auffassung mit dem Abbau von Herrschafsstrukturen einhergehen muss. Erst wenn wir alle auf Augenhöhe miteinander unsere Vorstellungen von gesellschaftlichem Zusammenleben aushandeln können, werden wir uns nicht mehr dazu gedrängt fühlen empfundene oder reale Benachteiligung mit Waffengewalt ausgleichen zu müssen.

Der Abbau von Kriegsgründen gelingt uns mit dem Abbau von Machtstrukturen und Abhängigkeitsverhältnissen, dem Durchbrechen von Systemen wie Ohnmacht, Angst vor Machtverlust und dem im Parlamentarismus häufig vertretenen Gefühl nicht clever genug zu sein um die Politik die uns betrifft selbst zu gestalten.

Vom 1.-3. August startet unsere Kampagne mit einem vielfältigen Wochenende in Dortmund. Mit Lesungen, Vorträgen, einer Kundgebung, einem Workshop uvm. wollen wir ein klares Zeichen gegen Krieg und für die Soziale Revolution setzen!

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Details

Datum:
2. August 2014
Zeit:
19:00 - 22:00
Veranstaltungkategorie:

Veranstaltungsort

Taranta Babu
Humboldtstraße 44
Dortmund,
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Veranstalter

ifa, afrr
Website:
http://krieg-dem-krieg.fda-ifa.org/