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Ernst Toller : Pastor Hall
Szenische Lesung
30. Mai 2014 • 19:00 - 21:00
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Als Beitrag zum 80. Jahrestag der 1. Synode der Bekennenden Kirche und der bei der Gelegenheit verabschiedeten “Barmer Erklärung” im Mai 1934 in der Gemarker Kirche in Barmen veranstaltet die „Projektgruppe Ernst Toller” an zwei aufeinanderfolgenden Tagen eine szenische Lesung von Ernst Tollers Drama „Pastor Hall” in der Unterbarmer Hauptkirche.
Wir dokumentieren Auszüge aus dem Programmheft (Download):
Die Barmer Theologische Erklärung von 1934 hat bis heute ihre weltweite Bedeutung nicht eingebüßt. Sie wurde, lediglich etwas mehr als ein Jahr nach der Machtübertragung an Hitler durch den Reichspräsidenten Hindenburg, zu einem bedeutenden Dokument des Widerstandes gegen das NS-Regime, dessen Wirkung bis in unsere Tage reicht.
Das Drama ist eng angelehnt an das Schicksal des am 14. Januar 1892 in Lippstadt geborenen Pastor Martin Niemöller. Er und seine Familie lebten und wirkten seit 1900 in Wuppertal. Niemöller hatte maßgeblichen Anteil am Zustandekommen der 1. Synode in Barmen-Gemarke und an der Formulierung der Barmer-Theologischen-Erklärung.
Ernst Toller wird am 1. Dezember 1893 in Samotschin geboren. Er wird zu einem der meistgespielten Autoren der Zeit zwischen 1918 und 1933. 1933 emigriert er über die Schweiz, Frankreich und England in die USA. Unvergessen ist sein rastloses Wirken im Exil. Es gibt unendlich viele bewegende Dokumente aus dieser Zeit, die das dokumentieren.
Am 22. Mai 1939 nimmt er sich in New York das bewegte und so endlos wertvolle Leben. Mit Hilfe seiner Sekretärin hatte Toller fu?r eine Reise nach Europa die Koffer bereits gepackt. Als sie aus einer kurzen Mittagspause zurückkehrte, hatte er sich erhängt. Sein letztes Werk vor der Selbsttötung wurde das Drama „Pastor Hall“. Er stellt dem Stück voran : „Gewidmet dem Tag, an dem dieses Drama in Deutschland gespielt werden darf.“
Toller verbindet in dem Drama in den drei Hauptfiguren – Pastor Hall, Ex-General Grotjahn und den Arbeiter Peter Hofer - die Kirche, das Militär und die Arbeiterbewegung im gemeinsamen Kampf gegen den Faschismus. Sie sind in ihrer Ablehnung des Faschismus vereint. Toller beabsichtigt mit dem Stück die notwendige, breite Basis des Widerstandes gegen den Faschismus zu zeigen und zu befördern. Notwendig ist in Tollers Augen eine Volksfront, um den Faschismus zu überwinden. Dazu müssen die ideologischen Grabenkämpfe überwunden werden.