NSU : Kein Schlussstrich ! Wuppertaler Vorbereitung

Die breit getragene Wuppertaler Veranstaltungsreihe zum Ende des NSU-Prozesses ist am Dienstag mit dem Vortrag des Nebenklageanwaltes Björn Elberling fast zuende gegangen. Zum Abschluss findet nun am Freitag, den 8. Juni noch eine "Exkursion in die Kölner Keupstraße" statt, wo mit einigen Bewohner*innen über den Bombenanschlag und über ihre Sicht auf das Verfahren in München geredet werden soll. (Für Interessierte: Treffpunkt zur gemeinsamen Anreise nach Köln, 16:00 Uhr am Hauptbahnhof.) Außerdem läuft noch immer die Ausstellung "Die Opfer des NSU und die Aufarbeitung der Verbrechen", (sie zieht noch einmal um und wird abschließend vom 4. bis zum 9.6. in der Universitätsbibliothek zu sehen sein).

Die mit der Mobilisierung zum 25. Jahrestag des Solinger Brandanschlags verschränkten Informationsabende, Diskussionen und Filme haben in den letzten fünf Wochen die Mängel der Ermittlungen, die fehlende Aufarbeitung und den institutionellen Rassismus in Deutschland aufgezeigt. Sie haben allen Besucher*innen nochmals klar gemacht, dass das zu erwartende Urteil gegen einen Teil des "Nationalsozialistischen Untergrunds" weder für die Überlebenden des NSU-Komplexes und die Angehörigen der Opfer noch für die Zivilgesellschaft jenes Ende der Beschäftigung mit der Mordserie sein darf, das sich der Staat offensichtlich wünscht.

Mobilisierung zum Tag X

Bündnisse und Initiativen mobiliseren für den Tag der Urteilsverkündung; im Zentrum steht dabei eine Demonstration am Gericht in München, mit der den enttäuschten und von der Gesellschaft lange ignorierten Opfern und Hinterbliebenen gezeigt werden soll, dass sie nicht alleine sind. Mit der Demo soll aber auch die möglichst breit getragene Forderung nach einer weiteren Aufklärung des NSU-Netzwerkes und nach politischen Konsequenzen artikuliert werden. Das betrifft insbesondere den institutionellen Rassismus in Ermittlungsbehörden und Justiz, aber auch den Verfassungsschutz, ohne den der NSU niemals hätte über einen so langen Zeitraum morden können.

Erklärtes Ziel unserer Veranstaltungreihe war die Organisation eines Wuppertaler Beitrages zur Kampagne "Kein Schlusstrich". Am Rande der Veranstaltungen trafen wir Menschen, die an einem Wuppertaler Beitrag zum "Tag X" interessiert waren. Dieser rückt nun näher und lässt sich jetzt zuverlässiger terminieren als zu Beginn der Reihe: Alle Prozessbeteiligten erwarten nun ein Urteil zwischen Mitte Juni und Mitte Juli. Aktuell stehen nur noch die Plädoyers der ursprünglichen Verteidigung Beate Zschäpes und die Schlussworte der Angeklagten aus.

Einladung zum Vorbereitungstreffen am 5.6.

Die Art der Wuppertaler Beteiligung möchten wir mit möglichst allen Interessierten zusammen besprechen. Vorstellbar ist alles - von einer gemeinsam organisierten Busreise zur Demo nach München über eine individuelle Anreise bis hin zu lokalen Aktivitäten am Tag des Urteils. Wichtig ist, dass die Aktivitäten breit getragen werden. Zur Diskussion über die verschiedenen Möglichkeiten laden wir alle Interessierten im Rahmen eines offenen Vorbereitungstreffens ein. Das Treffen findet am Dienstag, den 5. Juni ab 19:30 Uhr im Laden der Karawane statt (Marienstraße 52, Wuppertal-Elberfeld, auf dem Ölberg).

Weitere Infos: https://25-jahre.org und https://soli-komitee-wuppertal.mobi/tag-x-in-muenchen/