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Solidarität mit Kobanê
Aktivist berichtet in Witten
19. Dezember 2014 • 18:00 - 20:00
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Eine Veranstaltung des Solidaritätskreises Kobanê Witten
In den Wirren des syrischen Bürgerkriegs war es den Kurdinnen und Kurden in den „Rojava“ genannten Gebieten nahe der türkischen Grenze gelungen, ein rätedemokratisches, ethnisch und religiös plurales Selbstverwaltungsmodell zu entwickeln.
Diese Gebiete wurden im Sommer 2014 zu einem der wichtigsten Angriffsziele der Terrortruppe „Islamischer Staat“. Um die kurdische Stadt Kobanê, die sich bis heute heroisch verteidigt, schloss sich ein Belagerungsring. Zehntausende flohen über die türkische Grenze, wo sie in Lagern zusammengepfercht wurden. Zugleich reisten aus der Türkei und aus anderen Ländern viele SympathisantInnen in die türkische Grenzregion, um die Verteidigung von Kobanê zu unterstützen und um den Flüchtlingen zu helfen.
Auch der Wittener Gewerkschafter Zülfi Altunok, selber Kurde, wurde Mitte September von den dramatischen Fernsehbildern und Berichten aufgerüttelt. Anstatt in Urlaub zu fahren, packte er sein Auto voll mit auf eigene Kosten gekaufter Kleidung und machte sich auf den Weg in die Flüchtlingslager.
Die dringend benötigte Kleidung war schnell verteilt. Aber der Kampf um Kobanê nahm immer tragischere Züge an. Anstatt, wie geplant, nach wenige Tagen weiter zu fahren, blieb Zülfi Altunok zwei Monate in dem Grenzgebiet.
Täglich beobachtete er die Detonationen, die Flüchtlingsströme, die Auseinandersetzungen mit dem türkischen Militär. Er betätigte sich als Übersetzer für Journalisten, als Fahrer für Blutspenden, wurde Teil einer zunehmend internationalen Solidaritätsgemeinde, die sich in dem Grenzgebiet bildete.
Anhand selbstgemachter Fotos berichtet Zülfi Altunok am kommenden Freitag über seine aufrüttelnden Erlebnisse, und sicher auch über seine Befürchtungen und über die Hoffnung auf eine Alternative zu Terror und Unterdrückung, für die Kobanê zum Symbol wurde. Eine gute Gelegenheit, auch in Witten über Solidaritätsaktionen mit Rojava nachzudenken.