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VA zum Holocaust-Gedenktag
Otto Weidts Netzwerk

3. Februar 2015 • 19:30 - 22:00

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Otto Weidt und sein Berliner Netzwerk zur Rettung verfolgter Juden in der Zeit des Nationalsozialismus

Otto Weidt ist kein Unbekannter. „DIE ZEIT“ betitelte ihn vor einigen Jahren als den „kleinen Schindler aus Berlin“. Im Zentrum Berlins, nur wenige Gehminuten vom Alexanderplatz entfernt, betrieb der Kleinfabrikant Weidt von 1939-1947 eine Besenmacherwerkstatt, in der überwiegend Blinde arbeiteten. Heute beherbergen die ehemaligen Betriebsräume das Museum Blindenwerkstatt Otto Weidt. In der Zeit des Nationalsozialismus beschäftigte er hier eine nahezu ausschließlich jüdische Belegschaft und versuchte dadurch, diese Menschen vor Verfolgung und drohender Deportation zu schützen.

Im September 1941 hatte Hitler die Deportation der deutschen und österreichischen Juden noch vor Ende des Krieges gebilligt. Die ersten Berliner Transporte rollten ab Oktober 1941 zunächst in das Ghetto Litzmannstadt (?ód?), später dann auch in die Konzentrationslager Theresienstadt und Auschwitz. Otto Weidt versuchte, möglichst viele seiner Angestellten bei ihrer Flucht in den „Untergrund“ zu unterstützen. Er organisierte Verstecke, Verpflegung, Kleidung, medizinische Versorgung und falsche Papiere. Um all dies bewerkstelligen zu können, konnte Weidt auf einen breiten Kreis an Helfern und Unterstützern zurückgreifen. Dieses Netzwerk zur Rettung verfolgter Juden steht im Mittelpunkt des Vortrags. Denn Otto Weidt und seine Unterstützer machen deutlich, dass es während der NS-Zeit durchaus möglich war, hinzusehen und ausgegrenzten und verfolgten Mitmenschen aktiv zu helfen.

Da irritierender Weise biographische Forschungen zu Otto Weidt für die Zeit vor 1939 bislang ausstehen, soll darüber hinaus auch die Person Weidt im Spannungsfeld zwischen seiner anarchistischen Betätigung zu Beginn des 20. Jahrhunderts und dem geleisteten Rettungswiderstand in den 1940er Jahren näher beleuchtet werden.

Referent
Robert Kain; geb. 1975 in Berlin (Ost); M.A., Historiker; schrieb seine Magisterarbeit über die Berliner Blindenwerkstatt Otto Weidt (1935-1952) und arbeitet derzeit an einer biographischen Studie zu Otto Weidt, welche als Dissertationsprojekt von Prof. Dr. Michael Wildt, Humboldt-Universität zu Berlin betreut wird.

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Details

Datum:
3. Februar 2015
Zeit:
19:30 - 22:00
Eintritt:
Spende
Veranstaltungkategorie:

Veranstaltungsort

Stil-Bruch
Marienstraße 58
Wuppertal,
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