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Politisch-literarischer Sonntag :
Wolfgang Schorlau liest
8. Dezember 2013 • 15:00 - 17:00
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... dass endlich alles anders wird! Die Stiftung W. präsentiert Politisch-literarische Sonntage bei Kaffee und Gebäck vom 24. November bis zum 15. Dezember 2013:
Das Erzählen von Geschichten zählt seit jeher zu den Formen, in denen wir uns mit uns selbst, unseren sozialen Beziehungen und der Welt, in der wir leben, auseinandersetzen. Dabei können Geschichten vergnüglich und unterhaltsam sein und uns die Zeit auf angenehme Art und Weise vertreiben – zugleich jedoch entwerfen wir uns beim Geschichtenerzählen wie beim Zuhören und Lesen stets selbst. Wir deuten und verhandeln, wer wir sind, wie wir leben und wie wir leben wollen.Die Vorweihnachtszeit scheint uns geeignet, inmitten von Krise, Hektik und Konsum eine kleine Atempause einzulegen und uns vom Zustand der Welt erzählen zu lassen – und davon, wie sie sein könnte. Dazu haben wir verschiedene bekannte und weniger bekannte Autor*innen zu sonntäglichen Lesungen eingeladen. Gemeinsam ist ihnen, dass sie Geschichten vom rebellischen Begehren nach einer anderen Welt erzählen. Dass sie uns anregen, das angeblich Naturgegebene und Normale radikal in Frage zu stellen – weil es so, wie es ist, nicht länger bleiben kann. Dass sie dem Bestimmt ein Vielleicht entgegensetzen, damit wir uns gegenseitig anstecken mit unserer Lust auf Widerstand, Ungehorsam und Bewegung. Wir lassen uns Geschichten erzählen von alten und von neuen Kämpfen, von Veränderungen mit und auch ohne Modell. Geschichten vom »Wir wollen alles anders!« und vom »Und zwar sofort!« – damit die wohlverdiente Atempause nicht irgendwann zum Atemstillstand führt.
3. Wolfgang Schorlau liest aus seinem Roman Das München-Komplott – Denglers fünfter Fall
Privatermittler Georg Dengler wird vom Bundeskriminalamt um Unterstützung gebeten. Er soll die Unterlagen der damaligen Sonderkommission Theresienwiese über den blutigen Anschlag auf das Münchener Oktoberfest 1980 überprüfen, bei dem 13 Menschen starben und 211 verletzt wurden, und neue Untersuchungen durchführen. Schon bald findet Dengler auffällige Widersprüche in den damaligen Ermittlungen und Darstellungen. So steht im Abschlussbericht der Sonderkommission, der Attentäter, der selber ums Leben kam, sei ein Einzeltäter gewesen, während es die Aussagen von glaubwürdigen Zeugen gibt, die den Attentäter unmittelbar vor der Tat mit weiteren Personen gesehen haben. Dengler gerät ins Fadenkreuz mächtiger Gegner: Warum ist der Verfassungsschutz so bemüht, wichtige Fakten zu manipulieren?
Wolfgang Schorlau bedient sich historischer Fakten aus politisch brisanten Fällen der Zeitgeschichte und übersetzt sie in hochspannende Kriminalromane. Seine Themen sind der Ausverkauf des Ostens, die Wasserprivatisierung, die Rüstungsindustrie oder die Pharma-Konzerne. Wenn Polizei, Justiz und Politik versagen, so sein Motto, muss es den Geschichtenerzählern erlaubt sein zu sagen: »Es ist nur eine Geschichte, aber vielleicht war es so«.