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Solingen 93 : Ein Überblick, Mobilisierung in Köln
22. Mai 2018 • 19:00 - 22:00
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Der Solinger Brandanschlag 1993 – Ein Überblick 25 Jahre danach: Brandstifter und Biedermänner
Im Rahmen Mobilisierungskampagne zur Demonstration am 26.5. in Solingen zum 25. Jahrestag des Brandanschlags
Als in der Nacht zum 29. Mai 1993 das Haus der Solinger Familie Genç in Brand gesetzt wurde, war dies ein trauriger Höhepunkt in einer Vielzahl von Angriffen auf Flüchtlinge und Migrant*innen in der gesamten Bundesrepublik. Hoyerswerda, Rostock-Lichtenhagen, Mölln, Hünxe, Solingen. Diese Namen stehen bis heute für den Ausbruch enthemmter und teils pogromartiger rassistischer Gewalt gegen Flüchtlinge und Migrant*innen Anfang der 90er Jahre. Etliche Menschen starben oder wurden verletzt.
Begleitet wurden die Gewaltexzesse durch mediale Kampagnen gegen „die Asylantenflut“ und Bilder mit „Das Boot ist voll“-Symbolik.
Politiker*innen zeigten Verständnis für die "Wut" auf „Scheinasylanten" und nutzten die Anschläge für die Änderung des Grundgesetzes und die faktische Abschaffung des bis dahin geltenden individuellen Grundrechtes auf Asyl. Die „Brandsätze“ von Politik und Medien führten zu den realen Brandsätzen auf der Straße.
Bei dem Anschlag in Solingen kamen mehrere Menschen ums Leben: Saime Genç (4), Hülya Genç (9), Gülüstan Öztürk (12), Hatice Genç (18) und Gürsün Ince (27). Weitere Bewohner*innen des Hauses wurden verletzt, einige von ihnen lebensgefährlich.
Im Offenen Treff von Köln gegen Rechts soll anlässlich des 25sten Jahrestages des Brandanschlages in Solingen über die Anschläge und Übergriffe Anfang der 90er Jahre und über die Brandstifter und über die Biedermänner im Hintergrund berichtet werden. Wer waren die Täter und wie war die Reaktion? Und nicht zuletzt: Welche Rolle spielte auch bei dem damaligen Anschlag der Verfassungsschutz, der an zentraler Stelle der Solinger Neonaziszene einen V-Mann platziert hatte?
Die Veranstaltung wird organisiert von der im Bündnis vertretenen Gruppe Köln Alarm in Kooperation mit dem Antirassistischen Bildungsforum Rheinland