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Vom NSU bis Wuppertal
30. Oktober 2017 • 18:30 - 21:00
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Vom NSU bis nach Wuppertal - Ein Vortrag mit NSU-Nebenklageanwalt Dr. Mehmet Daimagüler
Der NSU-Prozess überschreitet mit dem 382. Verhandlungstag deutlich den Umfang eines vollen Kalenderjahres. Immer wieder verzögern neue Erkenntnisse, unzureichende Vernehmungen und ausweichende Aussagen von Zeug*innen den Prozessverlauf. Neben dem erschreckenden Ausmaß der rechtsterroristischen Gewalt des NSU weitet sich auch der Skandal um die Beteiligung des Verfassungsschutzes immer weiter aus.
Dabei stellt sich hier nicht mehr nur noch die Frage nach dem generellen Organisationsapparat des VS, sondern mittlerweile auch nach dem Ausmaß rechter Strukturen und Tendenzen weit über den NSU-Komplex hinaus. Während vielerorts und auch vor dem Hintergrund der Bundestagswahl von einem aktuellen Rechtsruck gesprochen wird, zeigt sich sowohl gesellschaftlich als auch institutionell schon lange eine deutliche Kontinuität rechter Gewalt, sowie extrem rechter Denk- und Handlungsmuster, die im momentanen Stimmungsbild wieder einen für legitim erklärten und sich ideologisch festigenden Ausdruck gefunden haben.
Rechtsanwalt Dr. Mehmet Daimagüler, Mitglied im Kuratorium des Deutschen Instituts für Menschenrechte, begleitet den NSU-Prozess als Vertreter der Nebenklage bereits von Beginn an. Motiviert durch ein persönliches, sowie fachliches Interesse an der Aufarbeitung rechter Gewalttaten und bspw. rassistischer Hintergründe im Rahmen der gesellschaftlichen Diskussion engagiert er sich über die juristische Ebene hinaus für antirassistische Aufklärungsarbeit und für eine stärkere Debatte und Benennung extrem rechter Gewalt. Mehmet Daimagüler wird von seinen Erfahrungen und Erkenntnissen innerhalb des NSU-Prozesses berichten und Stellung zu den Vorwürfen gegen Verfassungsschutz und Co beziehen.
Daran anschließend soll auch über die Kontinuität rechter Gewalt, insbesondere im Zusammenhang mit dem Vorfall vor dem AZ Wuppertal 2015 diskutiert werden. Im Anschluss an den Vortrag wird es Raum für Fragen und Diskussion geben.
Eine Veranstaltung von UMBRUCH und Arbeit und Leben Wuppertal/Hagen/Solingen. Der Eintritt ist frei - Spenden für NSU-Watch sind erwünscht.