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Vortrag zu Antiziganismus in Witten
6. November 2013 • 19:30 - 21:30
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Antiziganismus ist ein weit verbreitetes und aktuelles Phänomen, das in den westlichen Gesellschaften tief verankert ist. In nahezu allen Staaten Europas werden Menschen als “Zigeuner” stigmatisiert, häufig kriminalisiert, diskriminiert und von gewalttätigen Übergriffen bedroht. Vortrag und Diskussion mit Markus End.
Klischees gegen Sinti und Roma überdauern Jahrhunderte und werden den aktuellen gesellschaftspolitischen Gegebenheiten immer wieder angepasst - der Begriff “Rassismus gegen Sinti und Roma” wird jedoch nicht verwendet, weil antiziganistisch eingestellte Menschen gar nicht von Sinti und Roma sprechen, sondern in ihren Köpfen der Begriff “Zigeuner” eingebrannt ist.
Beim Antiziganismus gibt es kaum ein Tabu, keine Wahrnehmung dafür, was gesagt werden darf und was nicht und es finden keine gesellschaftlichen Sanktionen für Antiziganismus statt. Dennoch wird das Thema, abgesehen durch Selbstorganisationen von Roma und Sinti, erschreckend wenig behandelt. Es mangelt an politischen und theoretischen Analysen. Dies gilt auch für eine linke Kritik, die oft nicht über moralische Empörung hinaus geht.
Markus End ist Mitarbeiter im Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin, promoviert zu Semantiken des Antiziganismus und ist Mitherausgeber der Sammelbände Antiziganistische Zustände und Antiziganistische Zustände 2 (beide Unrast-Verlag)
Eine Veranstaltung der Rosa Luxemburg Stiftung NRW