Lade Veranstaltungen

« Alle Veranstaltungen

  • Diese Veranstaltung hat bereits stattgefunden.

Lesung : Widerstand im
Hambacher Forst

3. Februar 2016 • 20:00 - 21:30

Im Rahmen der Mittwochs­kneipe im AZ Wuppertal findet an diesem Mittwoch eine Lesung statt. „Mit Baumhäu­sern gegen Bagger - Geschichten vom Wider­stand im Rheini­schen Braun­koh­le­re­vier”.

Wir dokumen­tieren die Ankün­di­gung bei Facebook :

Der Hamba­cher Forst ist Europas letzter „Urwald“; er ist 12.000 Jahre alt- und bald verschwunden, denn seit Jahren rodet und baggert der Energie­kon­zern RWE, Europas größter Luftver­schmutzer, die grüne Landschaft zur Wüste. Die Folgen für die Natur sind verhee­rend, nicht nur direkt vor Ort, sondern auch in Form der weiteren Aufhei­zung der globalen Tempe­ratur durch die Braun­koh­le­ver­bren­nung. Die weltweiten Folgen sind Klima­wandel, Klima­kriege, Massen­flucht, die lokalen : Zwangs­um­sied­lung, Bergschäden, Feinstaub­be­las­tung, Vernich­tung jahrtau­sen­de­alter Siedlungs­ge­mein­schaften und Kultur­räume. Früher wären für das gigan­ti­sche Vernich­tungs­werk der RWE Armeen und Kriege nötig gewesen, heute genügt eine handvoll monströser Bagger (im Schnitt 80-90 Meter hoch und 200 Meter lang), die von ein paar Kranfüh­rern bedient werden, dazu politi­scher und sozialer Druck und finan­zi­elle Bestechung.

Im politisch und ethisch taubstummen Merkel­land geschieht nicht viel, um dieses verrückte Treiben zu beenden- aber etwas passiert doch ! Seit 2012 besetzen Umwelt­ak­ti­visten mit Baumhäu­sern und (Dauer-)Camps den bedrohten Wald, sie blockieren Bagger, leisten Aufklä­rungs­ar­beit, vernetzen sich mit inter­na­tio­nalen Gruppen und Aktivisten und probieren wie nebenbei in ihren „Monkey­Towns“, „Neulän­dern“ und „Skills­ha­ring Camps“ alter­na­tive Lebens-, Lern- und Verge­mein­schaf­tungs­formen aus- für ein Leben jenseits von Umwelt­zer­stö­rung, Ausbeu­tung und Kondi­tio­nie­rung.

Repres­sionen, Durch­su­chungen, DNA-Abnahmen, Inhaf­tie­rungen und Räumungen durch die Polizei und die privaten Sicher­heits­dienste der RWE lassen die Aktivisten nicht den Mut verlieren, sondern sind ihnen Beweis dafür, daß es nicht „egal“ oder „umsonst“ ist, sich gegen die „Großen“ aufzu­lehnen, denn jedesmal, wenn sie reagieren und sich erklären müssen, verlieren sie Zeit (beim Baggern) und Ansehen (in der Bevöl­ke­rung und bei Aktio­nären), werden sie auf recht­lich dünnes Eis gelockt und machen sich immer stärker angreifbar.
Im vorlie­genden Buch erzählen die Umwelt­ak­ti­visten ihre Geschichten vom Wider­stand, infor­mieren über die Ökologie des Waldes, legen Medien- und Polit­filz offen, machen sich Gedanken zur Frage, wie Menschen in Frieden mitein­ander und mit der Natur leben können. Verträumt, wütend, kampf­lustig, übermütig, optimis­tisch, nachdenk­lich - jeder Wider­ständler ist anders und vermut­lich ist es gerade die bunte Vielfalt von Menschen und Aktions­formen, die den Wider­stand im Hamba­cher Forst von Jahr zu Jahr weiter­leben, wachsen und sich entwi­ckeln läßt.

Just im Monat der Heraus­gabe dieses Buches stürmten 800 Aktivisten den Garzweiler Bagger­krater— alle wurden von der Polizei abgeführt und von der RWE wegen Hausfrie­dens­bruchs angezeigt. Der Energie­riese reagiert überzogen und panisch, die Aktivisten werden weiter­kämpfen !

Drucken
Artikel teilen

Details

Datum:
3. Februar 2016
Zeit:
20:00 - 21:30
Veranstaltungkategorie:

Veranstaltungsort

Veranstalter

Autonomes Zentrum Wuppertal
Website:
az-wuppertal.de