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Keine Ruhe an der Heimatfront
antimilitaristische Demo in Köln
30. November 2013 • 11:30 - 14:00
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Aufruf zur Demonstration zum Wohnort des ehemaligen Oberst Klein (Quelle)
Am 4. September 2009 entschied der damalige Oberst Georg Klein, nun wohnhaft in Köln, 142 Menschen nahe der afghanischen Stadt Kunduz durch den Befehl eines Bombardements ermorden und viele weitere verletzen zu lassen.
Am 3. September 2009 um 15:30 Uhr afghanischer Ortszeit werden zwei Tanklaster von Taliban entführt, die kurz darauf im Schlamm stecken bleiben. Afghanische Zivilist*innen aus den umliegenden Dörfern beginnen, das Benzin aus den Tanklastern zu holen. Von den Tanklastern geht keine Gefahr aus, wie selbst die NATO bestätigt. Dennoch fordert Oberst Klein US-Bomber an. Die zwei von Klein angeforderten US-Bomberpiloten drängen fünf Mal darauf, diese unbewaffneten Zivilist*innen durch einen Tiefflug zu vertreiben, anstatt sie zu bombardieren. Dennoch gibt Georg Klein den Befehl, die Bomben abzuwerfen. Auf die Frage eines US-Bombers "Wollen Sie die Fahrzeuge oder die Leute treffen?" läßt Klein funken "Wir wollen versuchen, die Leute zu treffen". Georg Klein wird zum Mörder an 142 Menschen.
Alle Versuche, Georg Klein für dieses Kriegsverbrechen vor Gericht zu bringen, sind von verschiedenen deutschen Gerichten bislang abgewiesen worden. Von der Bundeswehr wurde er stattdessen zur 'Belohnung' zum General und Ausbilder befördert, bekam eine monatliche Gehaltserhöhung von ca. 700 €, und lebt und arbeitet seither unbehelligt in Köln. Klein wird so zum Vorbild für junge Soldatinnen und Soldaten gemacht.Derzeit verklagen Familienangehörige von Getöten den deutschen Staat für das Verbrechen in Kunduz auf Schadensersatz. Unser Mitgefühl und unsere Solidarität gilt den Opfern des Verbrechens von Kunduz -- und all jenen ungezählten Anderen, die in diesem und in anderen Kriegen ihr Leben, ihre Lieben und ihr Zuhause verloren haben. Denn jeder Krieg ist ein Verbrechen.
Die Verantwortung dafür, dass Kriege -- in unserem Namen -- geführt werden können, tragen wir alle. Dafür, dass Oberst Klein unbehelligt zum General befördert werden konnte, dafür, dass Rüstungsunternehmen weiter für die Ermordung von Menschen produzieren und Profite erzielen können, dass Jugendoffiziere an Schulen für das Töten werben können, sich die Bundeswehr auf Stadtfesten, auf Messen und im Werbe-Fernsehen als "Freidensbringer" inszenieren kann. Dafür, dass Krieg immer mehr zum Normalzustand wird. Krieg -- der hierzulande von der Mehrheit stillschweigend "in Kauf" genommen wird -- wird jedoch nicht immer nur die Anderen treffen. Eine der Aufgaben der derzeit aufgestellten Reservisten-Verbände (RSU) ist es, die "Ruhe" an der Heimatfront durch originär militärische Aufgaben im Inneren, Aufstandsbekämpfung z.B., oder die Niederschlagung von Streiks, auch weiterhin zu gewährleisten.
Die politischen und persönlichen Verantwortungen für Krieg -- für Tote und Verletzte, für zerstörte Lebensgrundlagen und Perspektiven auf ein anderes, besseres Leben -- lassen sich benennen. Einer der Verantwortlichen heißt Georg Klein. Wir werden am 30. November vom Friesenplatz zum Rathenauplatz demonstrieren, um in der Nähe des Wohnorts Georg Kleins, stellvertretend für alle anderen Kriegsprofiteure, Entscheidungsträger und für jede*n schweigende*n Einzelne*n, deutlich zu machen:
Krieg beginnt hier -- beenden wir ihn hier!
Beteiligt Euch an der Demonstration!
Weitere Infos:
tribunalgegendenkrieg.wordpress.com
bundeswehr-wegtreten.org