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Kundgebung in Gedenken an
Mohammad Sillah in Remscheid
14. Januar 2015 • 18:00 - 20:00
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Jedes Jahr am 14.Januar findet in Gedenken an Mohammad Sillah eine Kundgebung oder eine Demonstration in Remscheid statt, zu der seine Freunde und Freundinnen und die Karawane Wuppertal einladen und aufrufen. 2015 ist eine Kundgebung am Allee-Center in der Remscheider Innenstadt geplant, mit der an ein Opfer der deutschen Asylpolitik erinnert werden soll.
Wer war Mohammad Sillah?
Mohammad Sillah war ein 23-jähriger guineischer Flüchtling. Er lebte im Isolationslager für Flüchtlinge am Bergfrieder Weg in Remscheid. Mohammad Sillah war ein Musiker, ein freundlicher und fröhlicher junger Mensch, sagen alle seine Weggefährten. Kurz nach dem Mohammad Sillah dem Lager im Bergfrieder Weg zugewiesen wurde, ist er um die Straßen gezogen und hat sich mit den Jugendlichen und Kindern angefreundet und diese kamen ihn besuchen. Er gab Konzerte in der Stadt Remscheid, in Kneipen, bei städtischen Veranstaltungen oder afrikanischen Konzerten in der Region.
Anfang Januar 2007 litt Mohammad Sillah unter heftigen Schmerzen. Er ging zum Arzt. Dieser forderte ihn auf, sich zuerst beim zuständigen Sozialamt einen Krankenschein geben zu lassen. Der Mitarbeiter des Sozialamts gab ihm keinen, weil er sowieso das Land verlassen müsse. Einige Tage später, am 11. Januar wurden die Schmerzen unerträglich. Mohammad Sillah ging zum Hausmeister des Flüchtlingsheims und bat ihn, einen Krankenwagen zu rufen. Der sagte: „Wenn du schon die Treppen geschafft hast, kannst du auch alleine ins Krankenhaus gehen.“ Ein afrikanischer Flüchtling, der im selben Heim wohnte, begleitete ihn. Unterwegs brach Mohammad Sillah zusammen und wurde von seinem Mitbewohner auf den Schultern zum nahen Krankenhaus getragen. Drei Tage später wurde er nach Essen in einer Klinik verlegt. Dort starb Mohammad Sillah.
Der Remscheider Sozialdezernent B. Mast-Weisz bekundete anschließend Mitleid mit der Familie und versicherte, Mohammed sei niemals ein Krankenschein verweigert worden. Die Staatsanwaltschaft Wuppertal nahm Untersuchungen auf; später werden die Akten beiseite gelegt. Damit nicht genug: Wenige Monate nach Mohammads Tod fand im Oktober 2007 eine Polizeirazzia statt, um die protestierenden Flüchtlinge einzuschüchtern und sie zu kriminalisieren. Die Großrazzia wird von den Gerichten später als rechtswidrig eingestuft.