Wissollstraße erhalten ! Tanzdemo Mühlheim

Quelle: wissollstrasse-erhalten.de

Wem gehört die Stadt?

Unter dem Motto "Keine Profite mit der Miete" findet am 28.09.2013 ein bundesweiter Aktionstag statt. In Zeiten von Krise und immer eingeschränkteren Sozialsystemen wird die Miete eine zentrale Belastung, die sich viele schlichtweg nicht mehr leisten können. Das wird dadurch verstärkt, dass vor allem in Großstädten der vorhandene Wohnraum oft nicht mehr ausreicht. Bezahlbare Wohnungen werden durch hochpreisige Immobilien ersetzt. Aber auch außerhalb der wachsenden Metropolen wird vielerorts bezahlbarer oder sozialer Wohnraum durch Neubauten für Eigentumswohnungen, Einfamilienhäuser oder teure Mietwohnungen ersetzt. Ebenso finden alternative Wohnfomen, künstlerische und soziale Projekte immer weniger Platz in den "modernen" Stadtplanungen.

Wissollstraße erhalten!

In Mülheim ist momentan die Wohnsiedlung an der Wissollstraße von dieser Entwicklung betroffen. Hier sind aktuell drei Häuser vom Abriss bedroht. Diese sind im Besitz der Tengelmann KG. Im Frühjahr 2012 wurde den Bewohner_innen der Häuser mitgeteilt, dass der Konzern den Abriss plant. Als Begründung nannte Tengelmann zunächst eine Unrentabilität der Häuser aufgrund vermeintlich schlechter Bausubstanz. In der Folge wurden die Mietverhältnisse eines der drei Häuser nach einem Wasserschaden gekündigt. Um nicht so leicht um ihr Haus und ihr soziales Umfeld gebracht zu werden, schlossen sich die Bewohnerinnen des vor 18 Jahren besetzten und seitdem gemieteten Haus Wissollstraße 55, mit Nachbar_innen und Unterstützer_innen zur "Bürgerinitiative für den Erhalt des Wohnraums an der Wissollstraße" zusammen. Diese versucht seither den Tengelmann-Konzern von seinen Abrissplänen abzubringen. Die schlechte Bausubstanz wurde von einem Architektenbüro entkräftet, für das inzwischen leere Haus Nr. 51 ein alternatives Nutzungskonzept mit Ateliers erstellt und letztlich ein Kaufangebot für das Haus Nr.55 gemacht. Ohne Erfolg, alle Vorschläge wurden diskussionslos abgelehnt. Tengelmann sah sich anhand des steigenden öffentlichen Interesses lediglich genötigt zu erlklären, man werde anstelle der abgerissenen Häuser Student_innenwohnungen für die im Bau befindliche FH errichten. Dies soll nun also die Rentabilität steigern!?

Deutlich wahrscheinlicher ist, dass es Tengelmann von Anfang an um eine optische Umgestaltung des Viertels ging, stehen die bedrohten Häuser doch genau zwischen der Konzern Hauptzentrale mit all ihren Ablegern wie KiK, OBI, Kaiser's etc,, und ihrem Prestigesupermarkt "Klimamarkt" den u.a. schon Bundeskanzlerin Merkei besucht hat. Die Mieter_innen wollen sich aber nicht zum Spielball von optischen Konzerninteressen machen lassen. Also gemeinsam auf die Straße!

Schluss mit hohen Mietenl Die Stadt gehört uns allen!
Kein Abriss der Häuser an der Wissollstraße!