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Nazis blockieren, Blockaden u.
Demos in Magdeburg
18. Januar 2014 • 09:00 - 19:00
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Auch 2014 wollen die Nazis in Magdeburg ihren „Helden der deutschen Wehrmacht” und den „Opfern der Bombenangriffe” gedenken. Wie jedes Jahr gilt es, das zu verhindern. Das Bündnis „Magdeburg nazifrei” ruft deshalb bundesweit zu Gegenaktivitäten auf. Auch aus der Region wird ein Bus nach Magdeburg fahren. Der Fahrpreis liegt zwischen 20 und 30 Euro. Wer mitfahren will, meldet sich bitte beim AZ Wuppertal, bzw. beim Antifa-Café am Donnerstag, den 16.01.2014.
Aufruf (Quelle : magdeburg-nazifrei.com) (Den Aktionsplan findet ihr weiter unten)
Naziuffmarsch in Machdeburch – ham wa immernoch keen Bock druff !
Am 16. Januar 2014 jährt sich die Bombardierung Magdeburgs zum 69. Mal. Seit 1998 nutzen die Nazis dieses Datum um die sogenannten “Helden der deutschen Wehrmacht” und die Opfer der Bombenangriffe zu betrauern. Sie gedenken des Endes des kriegstreibenden, faschistischen Regimes und instrumentalisieren dabei das Gedenken der vielen Magdeburgerinnen und Magdeburger, die am 16.01.1945 gestorben sind oder der Trauer jener, die Angehörige, Bekannte und Freunde verloren haben.
In den letzten Jahren hat sich der Naziaufmarsch in Magdeburg zu einem der größten Aufmärsche in Deutschland entwickelt. Dank der bundesweiten Mobilisierung kamen im Jahr 2013 über 3.000 Gegendemonstrant_innen nach Magdeburg. Doch sind diese - mittlerweile alljährlichen - Naziaufmärsche nur der medienwirksame Teil des Nazi-Problems. Rassistische und neofaschistische Gewalt gehören in Sachsen-Anhalt zur harten Realität. Fast täglich wird ein Übergriff registriert. Neue und alte Nazis gehören in Magdeburg zum Stadtbild und auch politisch sind die Neofaschisten in der Landeshauptstadt überaus aktiv. Der Protest der Zivilgesellschaft gegen rechts fokussiert sich meist nur auf den Aufmarsch im Januar und blendet die gewalttätigen Übergriffe und politischen Manipulationen der Rechten in der übrigen Zeit aus. Vorkommnisse mit bundesweiter Aufmerksamkeit, sind aber typisch für die politischen Verhältnisse in Sachen-Anhalt.
Neofaschisten aus Magdeburg und Sachsen-Anhalt nehmen wichtige Positionen in den Vorständen der NPD, der JN und den sogenannten „freien Kameradschaften” ein. Mittlerweile wird Sachsen-Anhalt von neuen und alten Nazis gar stolz als „Kaderschmiede” betrachtet. Doch statt nach dem Bekanntwerden der rassistischen Mordserie des NSU und aus dem Totalversagen des sogenannten Verfassungsschutzes auf parlamentarischer und kommunaler Ebene Konsequenzen zu ziehen, rechte Strukturen vor Ort klar zu benennen und dagegen vorzugehen, wird weiterhin von linkem „Extremismus” fabuliert. Hingegen wird rechte Gewalt verschwiegen, verharmlost oder komplett ignoriert, weil man ihrer nicht ohne Aufwand Herr werden kann. Denn zunächst müsste man erst einmal aufhören, sie als strukturelles Problem abzustreiten.
Magdeburg war keinesfalls nur eine zivile, deutsche Großstadt, die willkürlich von alliierten Bomberverbänden in Schutt und Asche gelegt wurde. Vielmehr ist die fast vollständige Zerstörung Magdeburgs das Ergebnis des vom nationalsozialistischen Deutschland entfesselten und rücksichtslos geführten Krieges. So war Magdeburg für das NS-Regime ein wichtiger Umschlags- und Verkehrsknotenpunkt, Standort der Rüstungsproduktion (u.a. Krupp-Gruson, Polte-Werke, Maschinenfabrik Wolf) und ein Industriestandort an dem mehrere Tausend Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen in Arbeits- und KZ-Außenlagern ausgebeutet wurden. Unzählige starben bereits in den Lagern der Polte-Werke, im Lager Diana oder auf den „Todesmärschen”. All dies wird bei der Umdeutung der Bombardierung des Stadtgebiets am 16. Januar 1945 ignoriert. Das Ausblenden der Opfer faschistischer Herrschaft in den Kriegsgebieten und aller Opfer weltweit, ist Bestandteil der rechten Rhetorik, die nur deutsche Opfer kennt, Opferzahlen fälscht und Täter nicht benennt.
Wir sahen uns mit den Ereignissen am 12.01.2013 mit einer völlig neuen Polizeistrategie konfrontiert, die es so bisher nicht gab. Das Verbot unserer Kundgebung in Cracau (Jerichower Platz) wurde durch die Polizeidirektion mit der räumlichen Nähe zur Aufmarschroute begründet und letztere dann auch im Antrag entsprechend konkretisiert. Dass die Nazis in Südost laufen werden, war erst gegen Mittag des 12. Januars verifiziert und für uns nur an der Bewegung der Polizeieinsatzkräfte abzulesen.
Unterstützt uns und kommt im Januar 2014 in unsere Stadt. Wir wollen, gemeinsam mit allen blockadewilligen Kräften von hier und überall, den Aufmarsch der Neonazis verhindern.
„Nazis blockieren - was sonst?!”
Wann ?
18.01.2014, ab 9 Uhr an den unten genannten Punkten.
Was ?
Nazis blockieren – was sonst?!
Wo ?
In der ganzen Stadt gibt es Kundgebungen der verschiedensten Akteure. Wir konzentrieren uns auf drei Kundgebungen :
- Bahnhof Neustadt
- Hinterausgang Hauptbahnhof (ZOB)
- Herrenkrugstraße, Ecke Breitscheidstraße (Herrenkrug)
Wann ?
Die Kundgebungen an den drei benannten Orten sind ab 8 Uhr angemeldet. Seid am besten um 9 Uhr da.
Warum ?
Die “Initiative gegen das Vergessen” mobilisiert zu ihrem jährlichen Trauermarsch um den Opfern der Bombardierung am 16.01.1945 zu Gedenken. Dabei verdrehen sie historische Tatsachen und betreiben glatte Geschichtsfälschung. Dazu mobilisieren die Nazis regelmäßig zum Wochenende, welches um den eigentlichen Jahrestag liegt. Wir rechnen tatsächlich mit ca. 1.000 Nazis.
Wie ?
Der Aktionsplan soll zwei unterschiedliche Aufgaben umsetzen : Er muss, neben dem Hauptziel der Blockade, das Zusammenspiel von unterschiedlichen politischen Strömungen ermöglichen und muss auch für die erwarteten Massen von Teilnehmenden eine realistische und attraktive Handlungsperspektive eröffnen. Genauso wie dieses, und die letzten Jahre, werden wir davon ausgehen müssen, dass die Informationspolitik der Stadt, der Polizei und des Landes uns nicht helfen wird. Aufgrund unserer offensiven Massenmobilisierung wird die räumliche Trennung einen immer größeren Schwerpunkt in der Taktik der Polizei bekommen, da auch immer mehr Gegendemonstrant_innen in die Stadt kommen werden. So werden die Ordnungskräfte auf Raumtrennung setzen.
Dieser Polizeitaktik müssen wir mit einer Dezentralisierung der Kräfte entgegenwirken. Als Schlussfolgerung kann das nur bedeuten, die möglichen Blockadepunkte weiträumig in Magdeburg (von Nord nach Süd) zu organisieren. Wichtig dabei ist die Relevanz der einzelnen Stadtteile vorher zu analysieren. Es muss gewährleistet werden, zumindest einen Teil der Blockadebereiten, am Ende im richtigen Stadtteil zu haben.
Demosanis
Die Sani-Rufnummer wird euch zeitnah bekannt gegeben, spätestens am Abend des 17.01.2014. Informiert euch über http://sanizentrale.de. Dort wird auch die Sani-Nummer veröffentlicht. Zusätzlich werdet ihr sie auf unseren Aktionskarten und unseren Medien finden.
Ermittlungsausschuss
Uns stehen am 18. Januar mehrere Anwälte zur Verfügung. Solltet ihr, oder jemand aus eurer Bezugsgruppe, festgenommen werden, dann teilt uns das mit. Die Nummer des EA können wir so frühzeitig noch nicht veröffentlichen. Sie wird aber veröffentlicht. Unsere Anwälte werden auch zur Stelle sein, wenn es darum geht jemanden am Ende des Tages von der Polizei abzuholen. Dazu müsst ihr uns aber im Vorfeld informiert haben. Wir hoffen natürlich, dass wir den EA nicht brauchen. Da das aber ein ziemlich gewagter Wunsch ist, stehen wir euch bei, komme was da wolle !
Info-Telefon
Das öffentliche Info-Telefon wird euch mit zwei Telefonnummern zur Verfügung stehen. Dort könnt ihr euch melden, wenn ihr Fragen zu Blockaden oder Aktionen habt. Natürlich sind wir auch dankbar, wenn ihr uns Infos zukommen lasst. Zum Beispiel wenn es irgendwo Übergriffe gibt, ihr einem Rudel Nazis begegnet oder alles Andere in dieser Richtung. Bitte seht aber zu, dass ihr uns nicht mir Gerüchten bombardiert. Wir werden alle Infos vor der Veröffentlichung prüfen und genau kontrollieren, was wir weiter geben und was nicht.
Live-Ticker
Wo ist denn nun die nächste Blockade und wo verdammt noch mal sind eigentlich grade die Nazis und what the fuck treiben die Cops da ? Diese Fragen könnt ihr euch auch selbst via Live-Ticker beantworten.
Ticker auf Deutsch :
- Desktop-Computer und Tablets : https://linksunten.indymedia.org/ticker/md14
- Moderne Handys (HTML-fähig): http://liu.indymedia.org/ticker
- Alte Handys (WAP-fähig): http://liu.indymedia.org/
- RSS-Reader : http://liu.indymedia.org/feed
Ticker auf Englisch :
- Desktop-Computer und Tablets : https://linksunten.indymedia.org/en/ticker/md14
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Unseren Twitter Account erreicht ihr unter md_nazifrei. Der Hashtag des Tages wird #mdnazifrei sein.
Auch auf Facebook könnt ihr euch unter http://www.facebook.com/magdeburg.blockt auf dem Laufenden halten.
Aktionskarten
Wir verwenden zur Visualisierung der angemeldeten Kundgebungen ausschließlich Karten der Kartographischen Aktion. Diese werden lizenzfrei zur Verfügung gestellt. Zur Orientierung mit Hilfe unserer Meldungen am 18.01.2014 über die Ticker ist ein Gitternetz zwingend erforderlich. Spätestens am 17.01.2014 – abends – veröffentlichen wir die aktuellen Aktionskarten für den Folgetag.
Repression
Wir stellen euch hier zwei Formblätter mit wichtigen Hinweisen zur Verfügung. Mit dem Formular Prozessvollmacht erteilt ihr einem oder unserem Anwalt die Vollmacht euch in allen Verfahren in allen Instanzen zu vertreten. Ein Gedächtnisprotokoll fertigt ihr an, um euch später an den Geschehensablauf erinnern zu können. Die Ausfüllhinweise dienen euch zur Orientierung.