Erwartungsgemäß hat es keinen ernsthaften Versuch der Wuppertaler Polizeibehörde gegeben, den von der Kameradschafts-Nachfolgeorganisation „Die Rechte” für Samstag, den 21.09. in Wuppertal angekündigten Nazi-Aufmarsch zu verbieten. Den Nazis wurde lediglich eine Verlegung der geplanten Demoroute aus der Elberfelder Innenstadt, (das ursprüngliche Ziel der Nazis sollte das Autonome Zentrum an der Gathe sein), in die City von Barmen abgehandelt.
Die Reaktion des Wuppertaler Bündnisses gegen Nazis ließ nicht lange auf sich warten : die Mobilisierung für die Gegenkundgebung wurde umgehend von den City-Arkaden in Elberfeld zum Alten Markt in Barmen umgestellt. Doch die relative Untätigkeit der Polizei und deren gewohnte Geheimniskrämerei um die geplante Route der Nazis waren nicht die einzigen unnötigen Schwierigkeiten, denen sich das Bündnis, das bereits Anfang 2011 eine großartige Gegendemo in Wuppertal organisierte, ausgesetzt sah : Nur eine Woche vor dem Termin der Nazidemo verließ das städtisch getragene „Netzwerk für Demokratie und Toleranz”, das maßgeblich von Oberbürgermeister Peter Jung (CDU) abhängig ist, das breite antifaschistische Bündnis für dessen Zusammenhalt im Vorfeld viele Kröten geschluckt worden waren. Das „Netzwerk” veranstaltet nun eine eigene Kundgebung (am Samstag auf dem Elberfelder Von-der-Heydt-Platz) – weit weg von den Nazis und weit weg von jeder Möglichkeit, sich diesen in den Weg zu stellen. Eine Begründung für diese kontraproduktive Spaltung gibt es bis heute nicht. Alle, die sich bereits im Vorfeld skeptisch zu den Aussichten eines „breiten Bündnisses” geäussert haben, dürften sich durch das Verhalten der „bürgerlichen” Seite bestätigt fühlen.
Zur tatsächlichen Route, über die die Nazis laufen wollen, gibt es mehrere Versionen. Sowohl eine Route nördlich des Werths, als auch eine Route über die Heckinghauser Straße sind denkbar. Die letztere wird derzeit für wahrscheinlicher gehalten (siehe unten anhängende Karte).
Für aktuelle Informationen zu den morgigen Ereignissen und zu etwaigen Routenänderungen steht der Twitter-Kanal von @nazisweg zur Verfügung. Auch über unseren Twitteraccount (@tal_initiativen) werden die Informationen weiterverbreitet. Der Hashtag für morgen lautet #nazipack.
WAP und Internetticker : ticker.nadir.org
Weitere wichtige Informationen :
- Telefonnummer des Ermittlungsausschusses : 0202 45 51 92
(am/auf dem Körper tragen und bei Festnahme wählen) - Treffpunkte für eine gemeinsame Anreise aus den Städten :
Aachen | 7:00 Uhr | HBF
Bochum | 10:00 Uhr | HBF-Südeingang Buddenberg Platz
Dortmund | 9:40 Uhr | HBF-Nordausgang CineStar
Düsseldorf | 10:30 Uhr | UFA-Kino am HBF
Köln | 10:00 Uhr | Bahnhofsvorplatz
Mülheim | 10:00 Uhr | HBF - Bündniskundgebung & Route
Da der Naziaufmarsch von der Polizei nach Barmen verlegt wurde, findet die Bündniskundgebung nicht wie geplant vor den City-Arkaden in Elberfeld statt, sondern ab 10:00 Uhr auf dem Alten Markt in Barmen. - Achtung ! An diesem Wochenende fährt keine Schwebebahn ! Die Fahrzeiten zwischen Elberfeld und Barmen oder umgekehrt sind mit dem Bus-Ersatzverkehr für gewöhnlich erheblich länger ! Bitte einkalkulieren !
- Programm der Gegenproteste in Barmen (Update)
09:30 Uhr Andacht in der Gemarker Kirche – Vor der Kundgebung auf dem Alten Markt gestalten Studierende der Kirchlichen Hochschule in der Gemarker Kirche, Zwinglistraße, eine Andacht.
10:00 Uhr Alter Markt – Kundgebung des „Bündnis gegen Nazis“
Musik mit :
Lilith
Fortschrott
Microphone Mafia (Köln)
Es sprechen u.a.:
Grußwort des Wuppertaler Jugendrates
Gerd-Peter Zielezinski
Vertreterin der Karawane für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen
Werner Lochner
Volker Beck. MdB Grüne
Josef Neumann, MdL. SPD
Gaby Gärtner - Mögliche Route des Naziaufmarsches :
Aufgrund der umfangreichen Parkverbote der Polizei könnten die Nazis folgende Route laufen wollen : (Aber alles ohne Gewähr ! Die Nazis können natürlich je nach Lage auch woanders her geführt werden) Barmer Bahnhof - Fischertal - Saarbrückerstr. - Heckinghauserstr. - Heidter Berg – Werther Brücke – B7 – Bachstr. – Kleiner Werth – Bredde – Wikingerstr – B7 – Bhf. Oberbarmen Das bedeutet, dass die Wuppertaler Polizei den Nazis für ihre rassistische Demo eine Route durch Wohnquartiere ermöglicht, wo sehr viele Migrant*innen und vor allem Griech*innen leben. Die Nazis freuten sich bereits auf Facebook, dass sie durch „orientalisch geprägte Stadtteile“ ziehen würden. - Auf dem Johannes-Rau-Platz (vor dem Rathaus) und auf dem Geschwister-Scholl-Platz (Haus der Jugend) finden an diesem Samstag Großveranstaltungen einer Physik-Schau statt. Der Zugang zu diesen Veranstaltungen soll laut Polizei unbeeinträchtigt gewährleistet sein und muss demnach erlaubt werden.
- Mehr Infos :
wuppertal-dichtmachen.de
antifacafewuppertal.blogsport.eu
facebook.com/wuppertalkeinplatzfuer
keinbierfuernazis.noblogs.org - Download Zeitung gegen Rassismus & soziale Ausgrenzung (pdf-6,7mb)
Einige Informationen des Ermittlungsausschusses (EA Wuppertal):
- Noch zu Hause dran denken
Nimm deinen gültigen Personalausweis, Pass, Visum oder Aufenthaltspapiere mit.
Schreibe dir die aktuelle EA-Nummer auf.
Fotos, Kalender, Adress- und Telefonverzeichnisse zu Hause lassen.
Alle Speicher im Handy unbedingt löschen.
Nach Möglichkeit auf Kontaktlinsen u. Fettcremes verzichten. Hier reichern sich Reizgase an. - Auf der Demo und bei der Aktion dran denken
Überlege dir, worüber du auf der Demo sprichst ; unter den TeilnehmerInnen sind immer auch Polizeispitzel.
Keine Foto- und Videoaufnahmen von Personen und Aktionen machen.
Nicht alleine auf Demos gehen ; auch auf dem Hin- und Rückweg zusammen bleiben !
Wenn die Polizei Leute mitnimmt : Name, Geburtsdatum, Meldeort und Staatsangehörigkeit notieren und an den EA melden. - Wenn du mitgenommen wirst
Den Umstehenden Name, Geburtsdatum (& -ort), Meldeort und Staatsangehörigkeit zurufen. Auch nur dies der Polizei mitteilen.
Ansonsten Klappe halten !!! Es ist dein Recht zu schweigen.
Unterschreibe nichts ! Auch das ist dein Recht.
Verlange von der Polizei den Grund deiner Festnahme.
Du hast das Recht, zu telefonieren : Versuche, den EA anzurufen und ihn über deinen und den Verbleib anderer zu informieren. - Nach der Freilassung
Melde dich sofort beim EA ab (meist warten vor Ort Leute). Auch wenn du dich vorher nicht dort gemeldet hast, hat das vielleicht jemand anderes getan.
- Du willst es genauer wissen ? Dann lade Dir die Broschüre „Was tun wenn’s brennt“ der Roten Hilfe runter.
Download Karte : mögliche Nazi-Route als pdf-Datei
Passt auf euch und auf einander auf ! ¡ no pasaran !