Mit dieser martialischen Parole gehen seit dem Morgen lt. Welt Online mehrere zehntausend Griechen und Griechinnen gegen die Sparpläne der EU-Troika und der sie vertretenden Regierung in Athen auf die Straße. Bereits am Mittag kam es zu Zusammenstößen mit der griechischen Polizei. Am Vortag hatten bis zu 100.000 Menschen in Madrid allen Einschüchterungsversuchen zum Trotz versucht, das spanische Parlament zu umzingeln. „Wir gehen erst, wenn alle verschwunden sind” lautete das Motto. Ein äusserst brutaler Polizeieinsatz setzte den gestrigen Protesten nur zunächst ein Ende. Für heute, 19:00 Uhr ist jedenfalls die Rückkehr der Demonstrierenden zum Parlament beschlossen worden.
Der Austeritätskurs der deutsch geführten EU-Troika steht wieder einmal infrage. Nachdem es über den Sommer etwas nach Resignation und Durchregieren gerochen hatte, leisten die am meisten betroffenen Menschen in Griechenland, Portugal und Spanien nun wieder entschlossen Widerstand. Auch in Frankreich sind für Ende September Massenproteste angekündigt. Die sich demokratisch nennenden Regierungen setzen dagegen wie gehabt auf äusserste Gewalt und die Brutalität ihrer Einsatzkräfte.
In Madrid kam es am Dienstag, den 25.September zu über sechzig Verletzten, ein verletzter Mann hat nach ersten Berichten eine Querschnittslähmung erlitten. In Athen feuern die Riot-Cops seit dem Beginn der den generalstreik begleitenden Demonstrationen blindwütig mit Tränengas um sich. Vor diesem Hintergund wirkt die oben zitierte Parole gar nicht mehr martialisch, sie entspricht vielmehr entsetzlicherweise der Realität. Es scheint nur eine Frage der Zeit zu sein, wann Proteste und Repression endgültig eskalieren. Fast scheint es, als setzten die Herrschenden darauf, um dann endgültig überkommene demokratische Rechte wie das Versammlungsrecht einzukassieren.
Währenddessen wird in Deutschland über Quatsch wie ein Betreuungsgeld oder – noch unerheblicher – über den Kanzlerkandidat einer der Einheitsparteien diskutiert. Und während diese Zeilen geschrieben werden, schaltet der öffentlich-rechtliche TV-Sender Phoenix zum Oktoberfest nach München im Rahmen eines Schwerpunktthemas „Bier”. Deutlicher könnte die Diskrepanz kaum ausfallen…
Wir bekunden an dieser Stelle unsere Solidarität mit allen Demonstrierenden und Streikenden auf den Straßen der Metropolen.
¡El pueblo unido jamás será vencido !