Karawane : Zu den Vorfällen im Flüchtlingsheim Heiligenhaus

Im Heili­gen­hauser Flücht­lings­heim an der Ludge­russtraße ist es in letzter Zeit zu mehreren bedroh­li­chen Zwischen­fällen gekommen. Teilweise wurden im Freien gelagerte Möbel und Müllcon­tainer in Brand gesteckt. Auch am letzten Wochen­ende kam es im Übergangs­heim in der ehema­ligen Schule wieder zu einem Brand.

Diesmal brannten Matratzen im Haus. Die WAZ berichtet von einer durch die Rauch­ent­wick­lung verletzten Person. Die Karawane für die Rechte der Flücht­linge und Migran­tInnen hat zu den Vorfällen der letzten Wochen eine Erklä­rung veröf­fent­licht, die wir hier dokumen­tieren.

Wir sind sehr besorgt, aber auch wütend, angesichts der zahlrei­chen Meldungen der letzten Tage über Brände rund um die Flücht­lings-Notun­ter­kunft in Heili­gen­haus. Wütend vor allem angesichts der Ignoranz der Heili­gen­hauser Stadt­spitze, die bis heute trotz der zugespitzten Situa­tion an der zentralen Unter­brin­gung festhält - und damit zudem ein großes Risiko für die Bewoh­ne­rInnen der Schule in Kauf nimmt.

Wie die Flücht­linge schon oft betont haben : Die Schule ist eine Schule und nicht zum Wohnen für Menschen gemacht. Das Zusam­men­pfer­chen von Flücht­lingen in Lagern und Sammel­un­ter­künften setzt sie nicht nur Stress und unzumut­baren Bedin­gungen aus : Darüber hinaus, das ist deutlich geworden, bedeutet sie auch eine unmit­tel­bare Gefähr­dung.

Auch wenn wir nicht wissen, wer hinter den Anschlägen steckt : Sicher ist, dass Menschen in Flücht­lings-Sammel­un­ter­künften auf dem Präsen­tier­teller sitzen, dass sie auch Bedro­hungen durch Rassisten und Nazis ausge­setzt sind. Die Einrich­tung eines Wachdienstes kann dafür auf mittlere Sicht keine Lösung sein. Die Gefahr lässt sich nur durch eine dezen­trale Unter­brin­gung der Flücht­linge in Wohnungen deutlich reduzieren.

Seit den letzten Demons­tra­tionen am 10.Januar sind wir davon überzeugt, dass viele Menschen in Heili­gen­haus die Forde­rungen der Flücht­linge unter­stützen und dass eine bessere Unter­brin­gung der Flücht­linge in der Bevöl­ke­rung positiv aufge­nommen werden würde.

Wir hoffen (immer noch!) sehr, dass auch die Stadt­spitze in Heili­gen­haus das zur Kenntnis nimmt - und dass sie sich endlich eine Lösung und um Wohnungen für die achtzig Männer, Frauen und Kinder bemühen wird.

Wuppertal, 20. Januar 2014
KARAWANE
für die Rechte der Flücht­linge und Migran­tInnen

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