Ganztägige Kundgebung in Wuppertal : Mittwoch, den 14.11. von 9-20 Uhr am „Kasinokreisel“
Am Mittwoch, den 14.11.2012 finden in Spanien, Portugal, Zypern und Malta Generalstreiks gegen die Kürzungs- und Kahlschlagpolitik in Europa statt. In Griechenland wurde bereits am 06. und 07.11. zum fünften Mal ein Generalstreik ausgerufen und auch weitgehend befolgt. Eine griechische Beteiligung am europäischen Streik eine Woche später ist wahrscheinlich. In Italien ruft neben linken Basis-Gewerkschaften nun auch die große CGIL dazu auf, zumindest für vier Stunden die Arbeit am nächsten Mittwoch niederzulegen. In Frankreich kündigen fünf Gewerkschaften Massenaktionen an. Auch in England, Belgien, der Schweiz und den Niederlanden wird zu Streiks oder Solidaritätsaktionen aufgerufen. In vielen deutschen Städten wollen sich Menschen und Basisgruppen ebenfalls solidarisch zeigen. Die DGB-Spitze tut sich hingegen noch immer schwer, den ersten Versuch eines europäischen Generalstreiks auch nur symbolisch zu unterstützen – obwohl der Europäischer Gewerkschaftsbund einen gemeinsamen Aufruf verabschiedete. Wir freuen uns jedoch darüber, GewerkschafterInnen bei Solidaritätsaktionen rund um #14n zu sehen.
Wir wollen auch in Wuppertal Solidarität zeigen
Die Untätigkeit der deutschen Gewerkschaften gegenüber den um ihre Existenz kämpfende Kolleginnen und Kollegen in den „Krisen-Staaten“ akzeptieren wir nicht. Wir wollen auch in Wuppertal unsere Solidarität mit den europaweiten Aktionen zeigen und über die Ziele und Hintergründe der Proteste informieren. Zugleich wollen wir an lokalen Beispielen aufzeigen, wie notwendig eine Ausweitung der sozialen Proteste auch bei uns ist.
Um vielen WuppertalerInnen eine solidarische Beteiligung möglich zu machen, werden wir am Mittwoch, den 14.November ab 9 Uhr am Kasinokreisel in Wuppertal-Elberfeld – inmitten lokaler Bankfilialen und neben dem Denkmal des „glücklichen Bankers“ das den Titel „Ein schöner Tag!“ trägt – Pavillons aufbauen, in denen wir den ganzen Tag zur aktuellen europäische Lage informieren und verschiedene Themenblöcke europäischer Politik ansprechen wollen. Und weitere Aktionen in Wuppertal, die auf die Generalstreiks hinweisen sollen, sind nicht ausgeschlossen.
Damit möglichst viele Menschen an diesem Tag erreicht werden, brauchen wir euch und eure Aktivität. Eure spontanen Aktionen, Reden, Vorträge, Straßenmusik und Spontantheater sind herzlich willkommen und können auch noch vor Ort abgesprochen werden.
Themenblöcke, die wir mit euch im Pavillon ansprechen wollen :
- Die von der „EU-Troika“ (EZB, IWF, EU-Kommission) in Krisenstaaten durchgesetzte Politik als „Modell“ für die gesamte Europäische Union, mit zerstörten Volkswirtschaften, Massenarbeitslosigkeit und Verarmung als Folge der erzwungenen radikalen Kürzungs- und Privatisierungspolitik.
- Einschränkungen der Tarifautonomie und der Versammlungssfreiheit in den „Krisenstaaten“, die Abschaffung von ArbeitnehmerInnenrechten, verschlechterte Arbeitsbedingungen mit Arbeitszeitverlängerungen, mit Niedriglöhnen und die durch Outsourcing und Leiharbeit ungesicherten Beschäftigungsverhältnisse mit gespaltenen Belegschaften, nicht zuletzt auch in Wuppertal.
- Die seit Jahrzehnten von der neoliberalen EU-Politik durchgesetzten Privatisierungen der Altersvorsorge und des Gesundheitswesens, der öffentlichen Bildung und der Kultur, der öffentlichen Infrastruktur und der Transportmittel sowie der sozialen Wohnraumversorgung und die mit den „Schuldenbremsen“ und „Haushaltssanierungskonzepten“ in NRW und Wuppertal auch hier erfolgenden Kürzungen, Privatisierungen oder gar Einstellungen von öffentlichen Angeboten für alle.
- Die soziale Spaltung in den Städten mit ansteigender Wohnungslosigkeit durch zunehmend unbezahlbare Mieten, Wohnungsmangel und Mieterverdrängung einereits und durch massenhafte Zwangsräumungen als Folge der geplatzten Immobilien-Blasen z.B. in Spanien andererseits, mit der Folge neuentstehender Armutszonen und Leerstände.
- Das europäische Regime der Abschottung gegen Einwanderung und Flüchtlinge, die zunehmenden rassistischen Übergriffe auf Migranten und Migrantinnen in Griechenland und die anwachsende faschistische Gefahr in den von der Austeritätspolitik betroffenen Ländern – bei ständig zunehmenden Problemen des antifaschistischen Widerstands durch die Komplizenschaft von Sicherheitsbehörden und Neofaschisten.
Zu Beginn von #n14 geben wir um 10 Uhr im Kundgebungspavillon eine Pressekonferenz, zu der wir alle PressevertreterInnen herzlich einladen.
Kundgebung in Wuppertal : Mittwoch, den 14.November von 9-20 Uhr am „Kasinokreisel“ (a.d. Kreuzung Herzogstr./ Friedrich-Ebert-Str./ Kasinostr.) Eigenes Infomaterial könnt ihr zur Kundgebung mitbringen
Ein kraftvolles Zeichen der europäischen Solidarität ist auf die Mitwirkung vieler Akteure und Gruppen angewiesen – auf Gewerkschaften, auf soziale Initiativen und Verbände, auf politische Parteien und Bewegungen.
Wir fordern deshalb alle interessierten WuppertalerInnen und Gruppen auf, sich zu den Aktionen zum 14.November einzubringen. Wenn ihr euch beteiligen wollt, meldet euch per E-Mail an : 14n [at] soli-komitee-wuppertal.mobi ––– Ihr könnt euch auch direkt in die Organisation von #14n im Tal einbringen : Wir haben ein öffentliches Orga-Pad angelegt, wo ihr viele weitere Informationen und eine Linksammlung zum EuropeanStrike findet.
Weitere infos zur Thematik und zum 14.November gibt es von uns laufend bei Twitter
Die Hashtags zum 14.November lauten :
#14n, #europeanstrike und für die Wuppertaler Aktionen #14nWpt