Heute vor 25 Jahren wurde die besetzte Muno-Fabrik in Wuppertal geräumt. Aus diesem Anlass gibt es hier für euch eine historische Kurz-Doku zum und übers Wuppertaler AZ.
Viel Spaß.
Schöner autonomer 1.Mai in Wuppertal und gelungener Auftankt der „AZ bleibt an der Gathe“- Kampagne ! (Quelle)
Die 1. Mai-Feierlichkeiten begannen dieses Jahr mit einer gut besuchten Vorabend-Tanz-Demo auf der fröhlich in den Mai getanzt und demonstriert wurde.
Los ging es ab 19:00 Uhr im Deweertschen Garten mit dem ein oder anderen interessanten Redebeitrag zu Themen wie den Flüchtlingskämpfen, Antifa und Recht auf Stadt. Im Anschluss ging es begleitet von gut tanzbarer Musik vom LKW der BlkShk los. Es waren erfreulich viele Leute unterwegs, auf ihren Höhepunkt in der Luisenstraße hatte die Tanz-Demo über 400 Teilnehmer*innen.
Unterwegs gab es neben Musik auch noch kurze Redebeiträge zu Zwangsanstalten wie das Jobcenter, außerdem wurde die „AZ bleibt an der Gathe“-Kampagne kurz vorgestellt. Nach dem Stop am Kasinokreisel begann es leider zu regnen und die Demo schrumpfte ein wenig, dennoch ging es gut gelaunt, mit einigen lauten Parolen wie z.B.: „Bier, Brause, Mate - AZ bleibt an der Gathe“ weiter. Am Ende der Demo, vor dem mittlerweile von der Stadt abgewickelten Schauspielhaus, wurde noch etwas gefeiert. Leider meinten die Bullen hier nerven zu müssen und belästigten Leute wegen angeblich gerufener Parolen mit beleidigendem Inhalt.
Am nächsten Tag sollte der Aufmarsch der Nazis in Dortmund um 12 Uhr statt finden, was den Faschisten wenigstens nicht ganz gelang : durch Blockaden von Antifaschist*innen konnte der Aufmarsch deutlich verzögert werden. Aber Dortmund war mit Bullen zugeschmissen und diese gingen teilweise sehr brutal gegen die Blockierer*innen vor. So konnten die über 400 Nazis schließlich doch laufen.
Trotz des ganzen Stress, trafen sich vor dem AZ an der Gathe um 18 Uhr in Wuppertal zunächst an die 100 Leute zur -wie immer- unangemeldeten autonomen 1.Mai Demo. Gegen viertel nach sechs kam noch eine kleine Sponti, die schon ein bisschen in der Innenstadt unterwegs war, an. Dann ging es recht schnell und dynamisch die Markomannenstraße rauf und die wohl etwas müden Bullen kamen nicht gut hinter her. Die Demo, die in der Friedrichstraße gut Schwung aufgenommen und bereits einige Teilnehmer*innen dazu gewonnen hatte, wollte ihren selbstbestimmten Weg über den Karlsplatz Richtung Innenstadt fortsetzen ! Aber leider warteten die Schergen hier dann doch, zu nicht ganz wenigen. Es kam zu leichteren Auseinandersetzungen mit der Staatsmacht, die rasch zum Knüppel griff und die Bullen bewiesen wiedermal, dass sie gemeine Tierquäler sind, als sie ihre Hunde auf Demonstrant*innen hetzte. Die Demo verzichtete dann darauf weiter in die Innenstadt zu drängen, denn in der Wuppertaler Innenstadt ist am 1.Mai sehr wenig los und setzte ihren Weg mit lauten Parolen durch die Nordstadt fort. Unterwegs war gut zu sehen, wie sehr die Menschen aus der Nordstadt die 1.Mai Demo quer durchs Viertel in den letzten Jahren vermisst hatten. Es wurde aus den Fenster gewunken und es schlossen sich immer wieder Leute spontan an. Die meisten Teilnehmer*innen (über 300) erreichte die Demo dann auf der Wiesenstraße. Schließlich ging es auf gewohnten Pfaden durch die Marienstraße Richtung Schusterplatz. Es war den Bullen anzumerken, dass sie hofften, das Spektakel wäre nun zu Ende, doch nicht am 1.Mai in Wuppertal. Die Demo bog selbstbestimmt und kurzerhand in die Brunnenstraße ab, zog zur Wülfratherstraße und von dort aus auf die Brillerstraße, die schon seit 10 Jahre keine 1.Mai Demo mehr gesehen hatte. Spätestens an diesen Punkt zeigte sich auch, dass die Bullen dem Auf und Ab über die Wuppertaler Hügel, ganz im Gegensatz zu den Demonstrant*innen, konditionell nicht gewachsen waren. Nachdem die Demo zufrieden mit dem Besuch auf der Brillerstraße und der Route quer durchs Viertel nun langsam den Weg zum Schusterplatz und somit zum selbstorganisierten Straßenfest einschlagen wollte, versperrten plötzlich behelmte und aggressive Bullen den Weg. Da sie offensichtlich nicht ortskundig waren wollten sie die Demo zur Umkehr zwingen, was einen Umweg zum Schusterplatz bedeutet hätte. Von den hellwachen Demoteilnehmer*innen konnte ein großer Teil den Weg zum Straßenfest über das Gelände des St.Anna Gymnasium abkürzen. Das war zwar mit einem kleinen Hindernis- Parkur verbunden, der aber für viele doch zu bewältigen war. Der andere Teil der Demo, tat den traurigen Bullen den Gefallen und ging mit lauten Parolen den angegeben Weg zurück.
Als schließlich alle auf dem Schusterplatz angekommen waren, gab es lecker Essen und Getränke von der Vokü, etwas Musik und noch ein paar Redebeiträge u.a. zu den Auseinandersetzung gegen Verdrängung in Köln (http://zwangsraeumung-verhindern.de/) und Mülheim a.d. Ruhr (http://wissollstrasseerhalten.wordpress.com/) und natürlich zur „AZ bleibt an der Gathe!“ -Kampagne. Leider mussten die Schergen unbedingt zeigen wie humorlos und nickelig sie sind : sie filmten Teilnehmer*innen der Demo und bedrohten und beleidigten Besucher*innen des Straßenfestes. Nach einer Durchsage, dass das jetzt sofort aufzuhören hat, verschwanden sie dann endlich. Insgesamt war es ein sehr schöner und gelungener autonomer 1.Mai in Wuppertal : die Demo war schwungvoll, gut gelaunt und laut und die Route selbstbestimmt ! Wir sehen uns hoffentlich nicht erst am nächsten Autonomen 1.Mai in Wuppertal auf der Straße : Im Mai geht es los mit den Blockupy Aktionstagen u.a. in Düsseldorf und in Wuppertal gibt es auch noch den ein oder anderen spannenden Termin !
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