29.10., 17:30 Uhr Ddorf - Soli mit dem Refugee-Camp

Nachdem vor wenigen Tagen einige der Flücht­linge des Protest­mar­sches ein neues Camp am Pariser Platz in Berlin aufschlugen und mit einem Hunger­streik für ihre Forde­rungen begonnen haben, dreht die Polizei in Mitte völlig frei.

Wie schon aus Düssel­dorf und Frank­furt bekannt, wurde den Flücht­lingen ein Camp ohnehin verboten, doch was in den Folge­nächten geschah, stellte eine neue Dimen­sion rassis­ti­scher Schikane dar : Es wurden in loser Folge Schlaf­säcke, Isomatten, Planen und Pappen verboten – alles, was dazu benutzt werden kann, bei Minus­tem­pe­ra­turen auf dem Boden auszu­harren.

Heute morgen eskalierte die Berliner Polizei nochmals die Situa­tion : Nun mussten die Flücht­linge ihre auf dem Boden abgestellten Taschen und Rucksäcke entfernen und hochheben. Solida­ri­sche Menschen, die zum Camp gekommen waren, hielten daraufhin gemeinsam mit den Flücht­lingen Taschen und Rucksäche in die Höhe. Doch nicht genug : im Anschluss versuchte die Polizei, über „übermä­ßige Kleidung” zu disku­tieren, die „der Bequem­lich­keit der Versamm­lungs­teil­neh­me­rInnen” dienen könne.

Inzwi­schen fährt die Polizei massiv Wannen und Hamburger Gitter auf – wahrschein­lich wegen eines Staats­be­su­ches am morgigen Dienstag. Der endgül­tige Zeitpunkt der gewalt­samen Räumung dürfte damit klar sein.

In Düssel­dorf findet aus diesem Anlass heute um 17:30 Uhr eine Solida­ri­täts­kund­ge­bung statt. (Ort : Haupt­bahnhof, Konrad-Adenauer-Platz). Wir bitten um zahlrei­ches Erscheinen !

in Kürze gibt es dazu mehr bei uns. No Border ! No Nation !

Aufla­gen­be­scheid der Berliner Versamm­lungs­be­hörde. Verant­wort­lich ist ein Herr Metzdorf.

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Sammelabschiebung am 13.11. von Düsseldorf !

Am 13. November wird es erneut eine Sammel­ab­schie­bung vom Flughafen Düssel­dorf geben. Nichts scheint die Behörden aufzu­halten – keine kriti­sche Bericht­erstat­tung über die verzwei­felte Lage der Abgescho­benen in den Ländern des ehema­ligen Jugosla­wien oder anderswo und keine noch so angeb­lich bestürzte grüne Regie­rungs­partei im Düssel­dorfer Landtag. Sie schieben ab. Sie schieben immer weiter ab.

Der Düssel­dorfer Flughafen ist ein wichtiger Knoten­punkt für Abschie­bungen und damit ein heraus­ra­gender Punkt des europäi­schen Grenz­re­gimes geworden. Tausende Migrant_innen wurden in den letzten Jahren mit polizei­li­cher Gewalt in ein anderes Land geflogen. Neben Frank­furt ist der Düssel­dorfer Flughafen der zweit­wich­tigste Abschie­be­flug­hafen Deutsch­lands, in Bezug auf sogenannte Sammel­ab­schie­bungen sogar der wichtigste. In der Regel finden die Sammel­ab­schie­bungen einmal monat­lich von Düssel­dorf Inter­na­tional aus statt – fernab der Öffent­lich­keit, an schlecht einseh­baren Neben­ge­bäuden.

Die Abschie­be­be­hörden machen dabei auch vor schwer kranken Menschen nicht Halt, die in den Ziellän­dern oft nichtmal über dringend benötigte Medika­mente verfügen. Um auch solche Abschie­bungen möglich zu machen, bedienen sie sich zweifel­hafter ärztli­cher Gutachten zur Erkran­kung und zur Reise­fä­hig­keit der Betrof­fenen. Eine beson­deres hohe Quote an solchen unmensch­lich­li­chen Gefäl­lig­keits­gut­achten erreicht dabei beispiels­weise der Bonner Arzt Dr.Koenen. Zwölf Prozent aller Reise­fä­hig­keits­be­schei­ni­gungen in NRW werden von Dr.Koenen ausge­stellt. Das Magazin REPORT MAINZ berich­tete am 25.09. ausführ­lich über ihn und über den Fall von Fikreta Kucevic, die einsam und schwer erkrankt ohne Hilfe in Serbien durch­kommen muss, nachdem Dr.Koenen,  ihr « gute Perspek­tiven » in Serbien und die Reise­fä­hig­keit beschei­nigt hatte, mit einem Gutachten, das « recht schnell den ärztli­chen Boden verließ » (Psycho­ana­ly­tiker Hans-Wolfgang Gierlichs, siehe Video). Fikreta Kucevic, die zwanzig Jahre in Deutsch­land gelebt hatte, ist Anfang des Jahres unter der rot-grünen Landes­re­gie­rung von Düssel­dorf aus abgeschoben worden.

Die Proteste gegen die Sammel­ab­schie­bungen vom Flughafen Düssel­dorf Inter­na­tional finden frühmor­gens (08:00 Uhr) am Gate und im Terminal B des Airports statt (gegen 10:00 Uhr).

Infor­ma­ti­ons­bro­schüre zum Abschie­be­flug­hafen Düssel­dorf als pdf-Datei

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