19.07.: Tag der Solidarität für #occupygezi im ADA

Das ADA und das Soli-Komitee Wuppertal laden zu einem „Tag der Solida­rität” für die bei den „Occupy Gezi”-Protesten in der Türkei verletzten und verhaf­teten Menschen ein.

Wupper­taler Künst­le­rInnen und Aktivis­tInnen für „Occupy Gezi”: Freitag, 19.07.2013, ab 17 Uhr im ADA, Wiesen­straße 6, Wuppertal-Elber­feld.

Während wir diese Einla­dung schreiben, geht die Repres­sion in der Türkei gegen Demons­trie­rende, Künstler, Medien­ak­ti­visten, Juristen, Journa­lis­tinnen, Medizi­ne­rinnen und zufällig Betei­ligte täglich weiter. Nachdem der Gezi-Park in Istanbul am 8. Juli wieder für vier Stunden offiziell geöffnet war, wurden erneut viele Menschen festge­nommen. Es traf diesmal u.a. Aktivisten der “Taksim Solida­rität” und auch promi­nente Mitglieder der Archi­tek­ten­kammer sowie der Kammer der Stadt­planer, die sich gegen die Umbau­pläne des Erdogan-Regimes für Istanbul ausge­spro­chen hatten.

Die Inhaf­tierten werden zumeist mit irrwit­zigen Anklagen konfron­tiert, teilweise wird ihnen – wie einzelnen “Ultras” des Istan­buler Fußball­clubs “Besiktas” – die Bildung einer terro­ris­ti­schen Verei­ni­gung vorge­worfen. Gleich­zeitig werden Männer, die am letzten Samstag Protes­tie­rende, Touristen und zufällig Vorbei­kom­mende mit mache­ten­ar­tigen Messern attackierten, schon nach wenigen Stunden wieder freige­lassen.

Es errei­chen uns beinahe täglich Hilfe­rufe aus Istanbul. In ihnen wird davon gespro­chen, dass es in Istanbul (und in anderen Städten der Türkei) keine Gesetz­mä­ßig­keit mehr gibt, dass statt­dessen nur noch das “Gesetz Erdogans und der AKP” gelte. Die benötigte Hilfe ist vielfältig : Neben der Verbrei­tung von Infor­ma­tionen zur Lage in der Türkei werden vor allem finan­zi­elle Mittel benötigt um sowohl einen Rechts­bei­stand für die von Haft Bedrohten als auch medizi­ni­sche Hilfe für die Verletzten gewähr­leisten zu können.

Vieles wird ohne Bezah­lung auf freiwil­liger Basis organi­siert. Vieles ist jedoch ohne Geld nicht zu machen. So müssen die Rechts­an­wälte und -anwäl­tinnen, die noch in Freiheit und bereit dazu sind, Aktivisten zu vertreten, viele Reisen zwischen Ankara, Izmir oder Istanbul unter­nehmen und viele medizi­ni­sche Güter sind nur gegen Bezah­lung zu bekommen.

Das alles kostet Geld. Um die freiwil­ligen Hilfs­dienste aufrecht erhalten zu können, werden dringend finan­zi­elle Mittel benötigt.

Gemeinsam veran­stalten das ADA und das Soli-Komitee-Wuppertal (so_ko_wpt) daher unter dem Motto “Her yer Taksim, her yer direni?!” einen “Tag der Solida­rität”, an dem Geld einge­sam­melt werden soll. Das einge­sam­melte Geld kommt direkt einem unabhängig in Istanbul organi­sierten Fonds zugute, der es an die notwen­digsten Stellen verteilt.

Kommt alle ! “Her yer Taksim, her yer direni?!”

Der “Tag der Solida­rität” findet am letzten Tag vor den Schul­fe­rien, am Freitag, den 19. Juli 2013, im ADA statt und beginnt um 17 Uhr. Rund um den “Tag der Solida­rität” haben sich bisher schon viele Menschen bereit erklärt, für ein beson­deres Programm und für außer­or­dent­liche Aktivi­täten zu sorgen. Täglich kommen weitere Akteure hinzu. Ein kleiner Auszug aus dem bereits festste­henden Programm :

  • ab 17 Uhr, draußen (wetter­ab­hängig):
    Folklore, Tanz, “Stoffwechsel”-Basar, gemein­sames Essen
  • ab 17 Uhr, unten :
    Aktuelle politi­sche Infor­ma­tionen, Videos und Clips
  • ab 20 Uhr, unten :
    Das “Karawane-Kino auf dem Ölberg” zeigt im ADA den deutsch- kurdisch-türki­schen Film Min dît - Die Kinder von Diyarbak ?
  • ab 20 Uhr, oben :
    Konzerte von Lever­kusen Çapulcus (türki­sche klassi­sche Musik); Gezi (tradi­tio­nelle anato­li­sche Protest­musik); Çorbas­tikks (Klezmer). In den Pausen gibt es Tango-, Flamenco- und Salsa­vor­füh­rungen.

Weitere Programm­punkte können noch hinzu­kommen, Updates zum “Tag der Solida­rität” gibt es in unserem Termin­ka­lender.

19.07_ada

Menschen, die sich am “Tag der Solida­rität” mit eigenen Beiträgen betei­ligen wollen, können sich über info[at]soli-komitee-wuppertal.mobi per E-Mail mit uns in Verbin­dung setzen.

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