Die Ausgabe vom 05.Juni 1993 war die erste Ausgabe der vierzehntäglichen Zeitung „Wupper Nachrichten” nach dem Brandanschlag durch vier Neonazis auf das Wohnhaus der Familie Genç.
Wir dokumentieren in diesem ersten Teil unseres Online-Dossiers die Artikel und Reportagen dieser Ausgabe, denen der Schock der Ereignisse zum Teil noch anzumerken ist. Neben einer Schilderung der Ereignisse in der Brandnacht gibt es eine Reportage aus der Nachbarschaft des Tatorts und zwei Beiträge, die sich mit den Protesten und Riots der folgenden Tage beschäftigen. Sie lassen dabei Beteiligte direkt zu Wort kommen.
Spannend ist, wie weit nur wenige Tage nach dem Anschlag bereits der Erkenntnisstand zur Naziszene Solingens und auch zur Rolle der Kampfsportschule « Hak Pao » gediehen war. Diese wurde von Bernd Schmitt geleitet, der sich später als NRW-Verfassungsschützer outete.
Hochinteresant auch das Interview mit dem damaligen stellvertretenden Vorsitzenden der SPD-Fraktion im Bundestag, Rudolf Dressler, zu Umständen der vorhergegangenen Asylrechtsentscheidung. Bemerkenswert, wie auch ein Gegner der Asylrechtsänderung dessen Wirkung am « quantitativen » Erfolg bemisst, und wie die erbärmliche Rolle der SPD bei der Grundgesetzänderung mit einer notwendigen Rücksicht auf die aufgestachelte eigene Klientel begründet wird.
Einen Zusammenhang zwischen der Asylrechtsänderung und den Ereignissen von Rostock, Mölln oder Solingen kann Dressler (zumindest damals) gleichwohl nicht erkennen.
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