Wir haben mehr vom Leben als von der Arbeit !

Wir haben mehr vom Leben als von der Arbeit !

Der Aufruf zur Vorabend-Nacht­tanz­demo 2014 ist online, außerdem auch ein kompakter Text zum Verständnis der Demo-Organi­sa­to­rInnen. Wir dokumen­tieren beides unten. Einen der allge­meinen Hinweise zur Demo möchten wir heraus­heben :

Und dann gibt es da noch die absoluten Selbst­ver­ständ­lich­keiten : Rassisten, Sexisten, Nazis, Querfront- und Chemtrail-Idioten werden bei der Demo natür­lich nicht geduldet.

Die Vorabend-Nacht­tanz­demo Wuppertal startet 2014 mit ner Auftakt­kund­ge­bung ab 1900 Uhr am Deweerth­schen Garten in Elber­feld (zwischen Robert Daum-Platz und Luisen­straße)

Mehr Infos : www​.vorabend​de​mowup​pertal​.noblogs​.org

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AUFRUF

Wir haben mehr vom Leben als von der Arbeit !
Aufruf zur Vorabend-Nacht­tanz­demo in Wuppertal am 30.April

« Es ist Feier­abend und die Arbeit ist vorbei, heut´ ist Tanz auf dem Vulkan und du bist dabei. »

Das sangen die Scherben in den 70ern. Der Refrain liest sich heute wie die Beschrei­bung des Gefühls, mit dem zig-Tausende am Vorabend des 1.Mai besin­nungslos in Kneipen und Clubs stürzen. Erster Mai – ein freier Tag, eine kurze Pause von Schule, Ausbil­dung, vom Job oder der Jobcen­ter­maß­nahme. Kurz raus aus der Tretmühle, schnell rein ins Vergnügen, denn es ist klar, die Pause ist kurz, der Trott beginnt bald schon wieder von vorne. Die Kohle ist knapp, spätes­tens am übernächsten Tag muss wieder geschuftet werden, damit der Dispo aufm Konto wieder schrumpft. Bis dahin gibt’s die volle Dröhnung, damit daran jetzt nicht gedacht werden muss.

Es ist ein falsches würde­loses Leben, in dem uns die Verhält­nisse so antreiben. Uns immer nur kurze Pausen einräumt, damit wir danach wieder leistungs­be­reit, arbeits­fähig, ausge­ruht, wettbe­werbs­ori­en­tiert, konzen­triert sind. Damit wir unsere Arbeits­kraft möglichst gewinn­brin­gend verkaufen. Damit das Hamsterrad nie still­steht.

Das, was die meisten von uns eint – Schüle­rinnen, Studie­rende, Erwerbs­lose und Arbei­tende – was uns eint, ist die perma­nente Unsicher­heit. Und der ständige Zwang zur Konkur­renz : Uns bloß anzustrengen, nicht den Anschluss zu verlieren, uns nicht hängen zu lassen. Besser zu sein als die anderen, alles geben, flexibel bis zur Selbst­auf­gabe sein, und immer bescheiden bleiben. Das ist es, was wir vom Leben wollen ?

Was ist das für ein Irrsinn, dass einige von uns in ebenso geist- wie sinnlosen Jobs oft genug bis zum Burnout schuften – während andere zeitgleich verzwei­felt nach Lohn-Arbeit suchen, weil ihnen Eltern im Nacken sitzen, das Jobcenter, der Inkas­so­dienst oder der Vermieter. Ließen wir die sinnlose oder nicht nützliche Arbeit einfach sein, bliebe immer noch genug Arbeit übrig, die wir besser teilen können.

« Every­thing is fine ! Keep shopping ! »

Wir wollen nicht mehr unsere Lebens­zeit verkaufen, damit man uns das Geld für vorgeb­lich notwen­digen Quatsch aus den Taschen zieht. Wir wollen uns nicht länger das Geld für Unsinn aus den Taschen ziehen lassen, damit wir uns verkaufen müssen. Es ist unser Leben. Und wir haben nur das eine.

Lasst uns aufhören, bescheiden zu sein !

Wir laden alle am Vorabend des 1.Mai ein, gemeinsam zu feiern, wild und fett mit massiven Sounds, doch weder bedröhnt noch besin­nungslos. Am Vorabend des inter­na­tio­nalen Arbei­te­rInnen-Kampf­tags und der autonomen 1.Mai-Demo in Wuppertal wollen wir gegen die Zurich­tung unseres Lebens durch Arbeit und Preka­ri­sie­rung auf die Straßen gehen. Wir wollen unsere Würde zeigen, indem wir uns unsere Plätze und unsere Stadt zurück­nehmen.

Wir wollen gemeinsam, umsonst und draußen tanzen und die Verhält­nisse zum Tanzen bringen !
Denn der Track der Scherben ging schließ­lich noch weiter :

Es ist Feier­abend und die Arbeit ist vorbei,
heut ist Tanz auf dem Vulkan und du bist dabei.

Besuch doch heute Abend deinen Chef
und fahr mit seinem Mercedes weg.
Gib ihm doch endlich seinen Lohn,
mach dich auf die Socken, er wartet schon.

Es ist Zahltag, und die Arbeit ist vorbei.
Tu, was du tun willst und du bist frei.

Hunger­lohn und Leihar­beit – dafür haben wir keine Zeit !
Sex und Drugs und Rock’n’Roll finden wir hingegen toll !

Vorabend-Nacht­tanz­demo Wuppertal, Mittwoch, 30.April ab 19:00 Uhr,
Deweerth’scher Garten in Elber­feld (Nähe Robert Daum-Platz)

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Wir grüßen die autonome 1.Mai Demo in Wuppertal und den Euromayday Ruhr in Dortmund.

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