Nach Blockupy ist vor Blockupy !

Nach Blockupy ist vor…?” hatten wir gefragt, als wir den ursprüng­li­chen Termin für ein Blockupy-Folge­treffen morgen Abend hier veröf­fent­licht haben. „Nach Blockupy Frank­furt ist vor Blockupy Düssel­dorf” heißt es inzwi­schen, weil von den dortigen Occupy-Struk­turen Düssel­dorfer Blockupy-Aktions­tage für die Zeit vom 06. bis 09.Juni angekün­digt werden. (Aufruf und vorläu­figes Programm in diesem Artikel nach dem „Weiterlesen”-Link unten)

Da hierzu nun am Mittwoch, den 30.05. ab 19:30 Uhr ein Vorbe­rei­tungs­treffen im Occupy-Camp in Düssel­dorf statt­findet (siehe Facebook-Veran­stal­tung) halten wir es für angebracht, unser Folge- und Planungs­treffen zu verschieben. In das noch zu termi­nie­rende Treffen können dann Infos zu Blockupy D-Dorf einge­bracht werden.

Ein neuer Termin für das Blockupy-Folge­treffen des Wupper­taler Solida­rität-Komitees gegen die EU-Krisen­po­litik wird kurzfristig bekannt­ge­geben.

Aufruf zu Blockupy Düssel­dorf und vorläu­figes Programm :

Wir rufen auf zu weiteren Protesten gegen das Krisen­re­gime der Europäi­schen Union vom 6. – 9. Juni in Düssel­dorf. Im Mai wurden die Versamm­lungen von Blockupy Frank­furt größten­teils verboten und durch die Polizei verhin­dert. Nach diesen tiefen Einschnitten in die Grund­rechte tausender Teilnehmer haben wir eine sehr kraft­volle, laute, bunte und fried­liche Demons­tra­tion ins Banken­viertel erlebt.

Um an die europäi­schen Tage des Protests anzuknüpfen, wollen wir im Rahmen dezen­traler Aktions­tage den Wider­stand in die Landes­haupt­stadt von Nordrhein-Westfalen tragen. Die Metro­pole Düssel­dorf ist nach Frank­furt am Main zweit­wich­tigster Banken- und Börsen­platz in Deutsch­land – rund 170 Banken haben eine Filiale oder ihre Zentrale in Düssel­dorf. Auch zahlreiche Konzerne haben hier ihren Sitz, z.B. Monsanto Deutsch­land, L’Oréal Deutsch­land, Vodafone Deutsch­land, die Metro AG, E.ON, Rhein­me­tall, Henkel, E-Plus und die ERGO Versi­che­rungs­gruppe. Wir wider­setzen uns dem Versuch, mit natio­na­lis­ti­schen Parolen die Beschäf­tigten, die Erwerbs­losen, die Prekären in Deutsch­land und Griechen­land, in Italien und Frank­reich oder in anderen Ländern gegen­ein­ander aufzu­hetzen. Wir setzen dagegen ein Zeichen der Solida­rität mit allen Menschen und Bewegungen, die sich seit Monaten schon in Europa gegen die Angriffe auf ihr Leben und ihre Zukunft wehren. Wir werden gegen die Politik von EU und Troika demons­trieren, die Banken blockieren und die öffent­li­chen Plätze in Düssel­dorf besetzen – wir sind BLOCKUPY !

Die Revolten in Nordafrika brachten im vergan­genen Jahr ein jahrzehn­te­lang zemen­tiertes Macht­ge­füge ins Wanken. Dieses Signal des Aufbruchs ging um die Welt, hat inspi­riert und Mut gemacht. Auch in den USA und in Europa wurden Zelte zum Symbol des Protests. Zehntau­sende eroberten in Spanien die zentralen Plätze und forderten „Echte Demokratie!“. In Tel Aviv wurden ganze Straßen­züge in ein Camp verwan­delt ; große Demons­tra­tionen stellten die steigenden Lebens­hal­tungs­kosten in den Mittel­punkt. In Griechen­land kam es wegen der Spardik­tate und neoli­be­ralen Zumutungen zu massen­haftem Aufruhr und einer Reihe von General­streiks.

Ausge­hend von Occupy Wall Street ist wie aus dem Nichts eine weltweite Bewegung gegen Entde­mo­kra­ti­sie­rung und soziale Angriffe entstanden. Hundert­tau­sende sind weltweit gegen Inter­net­zensur auf die Straße gegangen. Auch das Camp vor der Börse und der Bundes­bank in Düssel­dorf besteht weiter.

Bewegungen und Proteste in vielen Ländern der Europäi­schen Union richten sich gegen die massiven Sparpro­gramme, die von den Regie­rungen, gleich welchen politi­schen Lagers, durch­ge­setzt werden. Löhne werden gesenkt und das Renten­alter wird erhöht, Stellen im öffent­li­chen Dienst werden gestri­chen und soziale Einrich­tungen werden reihen­weise geschlossen. In fast allen Ländern wird im Gesund­heits- und Bildungs­be­reich gekürzt. Von den Milli­ar­den­be­trägen der „Euroret­tung“ bekommen die Menschen in den betrof­fenen Ländern keinen Cent, der Haupt­teil fließt direkt an die Banken zurück.

Dieses Krisen­diktat der von den Regie­rungen Frank­reichs und Deutsch­lands dominierten Troika aus EU-Kommis­sion, Europäi­scher Zentral­bank (EZB) und dem Inter­na­tio­nalen Währungs­fonds (IWF) schafft demokra­ti­sche Verfahren faktisch ab. So wurden in Griechen­land und Italien ohne Wahlen „Techno­kra­ten­re­gie­rungen“ einge­setzt, die die Spardik­tate aus Frank­furt und Brüssel nur noch umsetzen.

Setzen wir unsere Solida­rität gegen ihre Politik der Spardik­tate ! Machen wir deutlich, dass wir nicht weiter zulassen werden, dass die Krise auf den Rücken von abhängig Beschäf­tigten, Erwerbs­losen, Pensio­nierten, Prekären, Studie­renden, Flücht­lingen und vielen anderen Betrof­fenen abgeladen wird, weder anderswo, noch hier.

Die Düssel­dorfer Protest­tage schließen zeitnah an die europäi­schen Aktions­tage in Frank­furt vom 16. – 19. Mai an. Zeitgleich wachsen die monate­langen Studen­ten­pro­teste in Kanada, wo vor wenigen Tagen das Versamm­lungs­recht dauer­haft einge­schränkt wurde. Wegen dieser Einschrän­kungen machen Menschen mit Kochtöpfen und Löffeln lautstark auf sich aufmerksam, wie es in anderen Ländern mit ähnli­chen Restrik­tionen prakti­ziert wird.

Mittwoch, 06.06. Anreise und Nacht­tanz­demo – Donnerstag, 07.06. Take the Square, Versamm­lungen, Aktionen und Spazier­gänge – Freitag, 08.06. Für einen Tag das System still­legen – Samstag, 09.06. Abschluss-Demons­tra­tion

BLOCKUPY, das sind Gruppen und Aktivist_innen aus der Occupy-Bewegung, den Erwerbs­lo­sen­in­itia­tiven und Krisen­bünd­nissen, Gewerkschafter_innen, Attac-Aktivis­t_innen, aus der Umwelt- und Friedens­be­we­gung, antiras­sis­ti­schen und migran­ti­schen, antifa­schis­ti­schen Initia­tiven, Gruppen und Organi­sa­tionen der radikalen Linken, Jugend-und Studie­ren­den­or­ga­ni­sa­tionen, Aktivist_innen der verschie­densten lokalen Kämpfe, linker Parteien.

Mittwoch 06. Juni 2012 ab 15:00 Uhr Zelte aufbauen
Treff­punkt Martin Luther Platz

Mittwoch 06. Juni 2012 19:00 Uhr Plenum
Treff­punkt Martin Luther Platz

Mittwoch 06. Juni 2012 20:00 Uhr Nacht­tanz­demo
Treff­punkt Martin Luther Platz

Donnerstag 07. Juni 2012 11:00 Uhr Plenum
Treff­punkt Martin Luther Platz

Donnerstag 07. Juni 2012 12:00 Uhr Take the square
Treff­punkt Martin Luther Platz

Donnerstag 07. Juni 2012 16:00 Uhr Aktionen in der Düssel­dorfer Innen­stadt (Mehr Infos folgen).
Treff­punkt Martin Luther Platz

Donnerstag 07. Juni 2012 19:00 Uhr Plenum
Treff­punkt Martin Luther Platz

Donnerstag 07. Juni 2012 20:00 Uhr Spazier­gang mit Töpfen und Kochlöf­feln
Treff­punkt Martin Luther Platz

Freitag 08. Juni 2012 07:00 Uhr Für einen Tag das System still­legen (Mehr Infos folgen)
Treff­punkt Martin Luther Platz

Freitag 08. Juni 2012 19:00 Uhr Plenum
Treff­punkt Martin Luther Platz

Freitag 08. Juni 2012 20:00 Uhr Spazier­gang mit Töpfen und Kochlöf­feln
Treff­punkt Martin Luther Platz

Samstag 09. Juni 2012 13:00 Uhr Netzwerk­treffen Niemands­land
Bitte vorher anmelden auf :
https://​www​.facebook​.com/​e​v​e​n​t​s​/​3​8​7​6​9​6​1​3​4​6​0​9​2​94/
Niemands­land e.V. Heerstraße 19, Düssel­dorf

Samstag 09. Juni 2012 14:00 Uhr Abschluss­demo
Treff­punkt Martin Luther Platz

Samstag 09. Juni 2012 19:00 Uhr Plenum
Treff­punkt Martin Luther Platz

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Ein Blockupy-Fazit aus Wuppertal


Blockupy-Tage in Frank­furt – Ein vorläu­figes Fazit eines Aktivisten.

Die Tage in Frank­furt und im Umland der Haupt­stadt deutscher Banken haben Mut und Spaß gemacht. Und sie müssen – spätes­tens seit der großen Demo am Samstag – auch als Erfolg gewertet werden. Die zahlrei­chen etwas zerknirscht-anbie­dernden Artikel der bürger­li­chen Presse sprechen Bände. Und doch : Es ist einer der Siege, die nicht nur eigene Defizite und Verbes­se­rungs­po­ten­tial aufzeigen, sondern auch einen bitteren Geschmack hinter­lassen.

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