Premiere des neuen Films von Mehrandokht Feizi – AKABA
Die Wuppertalerin Mehrandokht Feizi ist selber Flüchtling aus dem Iran und hat auf ihrer Flucht nach Deutschland alle Stationen durchlaufen, die Flüchtende nach der Ankunft in diesem Land durchlaufen müssen. Die mit der Änderung des Asylrechtes 1993 festgeschriebenen unwürdigen Umstände und Schikanen im Leben der Flüchtlinge und die permanente Drohung mit Abschiebung, wie auch der Widerstand dagegen stehen immer wieder im Fokus ihres filmischen Schaffens. Nach einigen kleineren Dokumentationen, z.B. zur Situation der Flüchtlinge im Velberter Flüchtlingsheim Talstraße und einer abendfüllenden Doku zur Band Les Refugies feiert am Donnerstag, den 23.05. ihr neuer Film « AKABA – Masken und die Festung Europa » seine Uraufführung in Wuppertal.
Siehe Kalendereintrag mit Filmtrailer
Für « AKABA » begleitete Mehrandokht Feizi das dreitägige Festival der Flüchtlingsorganisation « Karawane » im Sommer 2010 in Jena von der Vorbereitung bis zur großen Maskenparade auf Jenas Straßen. Dabei kommen viele ProtagonistInnen des Festivals und des Kampfes für die Rechte von Flüchtlingen und MigrantInnen direkt zu Wort.
Das Festival in Jena, das unter dem Slogan “Vereint gegen koloniales Unrecht, in Erinnerung an die Toten der Festung Europa” stattfand, war ein Festival politischen und kulturellen Widerstands, an dem Flüchtlinge, Studierende der Uni in Jena und zahlreiche Künstler und Künstlerinnen mitwirkten. Sie verliehen dem Kampf gegen koloniales Unrecht neue Energie und erinnerten an diejenigen, die ihr Leben an die Festung Europa verloren haben. Den Höhepunkt des Festivals bildete eine Parade mit original westafrikanischen Masken – in ihrer Gestalt hielten Flüchtlinge, die auf ihrem Weg nach Europa gestorben sind, symbolisch Einzug in die Stadt. Mit « AKABA » hat Mehrandokht Feizi ihnen und der Flüchtlingsbewegung insgesamt ein filmisches Denkmal gesetzt.
Dass dieses filmische Denkmal wenige Tage vor dem zwanzigsten Jahrestag der Abschaffung des Grundrechtes auf Asyl am 26.Mai und des am 29.Mai 1993 verübten Brandanschlags auf das Haus der Familie Genç in Solingen, Premiere feiert, ist kein Zufall. Die « Karawane für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen » leitet mit der Veranstaltung im Kunstraum « OLGA » eine Woche des Gedenkens und des antirassistischen Protestes ein : Nur zwei Tage nach der Uraufführung kommt es in Solingen zur bundesweiten Demonstration « Das Problem heißt Rassismus », am Mittwoch den 29.05. folgt eine Gedenkfeier mit abschließendem Gedenkmarsch zum Tatort des Solinger Brandanschlages in der Unteren Wernerstraße. Zu beiden Demonstrationen wird es am Rande der Premiere letzte Informationen geben.